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1. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 716

1855 - Mainz : Kunze
714 Nordamerika. — Mexiko. wie schon vor 20 Jahren die englische und deutsche, zu begünstigen, sondern das Einwandern überhaupt, besonders Deutscher, denn der Deutsche genießt nicht geringes Ansehen unter ihnen, möglichst zu befördern; wobei freilich der eine Artikel ihrer Verfassungsurkunde, demgemäß das Staatsbürgerrecht an das römisch- katholische Glaubensbekeuntniß geknüpft bleibt, trotz der faktisch in Mexiko vor- handenen Toleranz ein Hinderniß abgiebt. Auch an Militärkolonien für die Gränzen, selbst mit Herbeiziehnng von Ausländern, wird ernstlich gedacht. Wäre das erwähnte Hinderniß nicht, so könnte sich leicht das deutsche Element, das dem Kreolen weit willkommener ist, als das englische, dort aufs glücklichste und selbst bis zur Herrschaft ausbreiten. — Anfangs aus 21 Staaten, besteht jetzo die Föderation ans achtzehn nebst 3 Gebieten. Sie einzeln durchzugehen wie bei der Union, würde hier am Ort zu umständlich, auch zu unwichtig sein; wir merken uns deshalb nur die bedeu- tenderen Städte. — a) Südwärts vom 20. Grad der Breite: Mexiko im Thal Tenochtitlan zwischen 2 kleinen Seen, an deren Ufern viele Dörfer und Weiler, ist eine der schönsten Städte, mit graben Straßen und 150000 Einw. Sie hat ein Theater, eine Universität und Bergbauschule, ein deutsches Vereinshaus, 28 zum Theil prächtige Kirchen, 33 Klöster, und viele stattliche Gebäude, meist mit Balkons, terrassirten Dächern, und Zierrathen von Gold und Bronze. Wo früher Montezuma gewohnt, hatte Cortez' Familie ihren Palast; er wird noch gezeigt, wie auch die alte Montezuma-Cypresse von 41 Fuß Um- fang, im Garten eines nahen Lustschlosses. Schade, daß die üble Gewohnheit der Spanier, Bäume auszureißen, statt welche zu pflanzen, die Umgegend der Haupt- stadt kahler und schattenloser gemacht, als sie Cortez vorfand. Znm Glück sind aber die Denkmale altmexikanischer Kunst nicht alle zerstört; es gibt deren, namentlich Teokallis oder Tempelphramiden, in der Nähe und Ferne, z. B. bei Tezcnco, Cholula, und bei Teotihualcan, wo eine Pyramide von 220'Höhe auf einer Grundfläche von 729 D. F. steht. Toluca mit 15000 E., nahe dem gleichnamigen Vulkan. Vallod oliv mit 24000 Einw. und sehenswerther Kathedrale. Vera Cruz nur 12000 Einw. mit kleinem Hafen und doch ein wichtiger Handelsplatz, gegenüber der Jnselfeftung Ulloa; 3 Stunden davon landete Cortez. Xal apa (x und j gesprochen wie ein weiches ch) in romantischer Berg- gegend, und Orizaba am Fuß des bekannten Riesenbergs, jede mit 15000 E. Puebla südöstlich von Mexiko, besonders schön gebaut; 65000 Bewohner, die Straßen grade und breit, viele Kirchen und Klöster. Zum Staate Puebla, den der Popocatepetl überschaut, gehört auch Tlascala, aus Cortez' Siegeszuge bekannt. Bei Oaxaca (40000 E.) wird eine Cypresse sorglich erhalten, in deren Schatten einmal derselbe kühne Eroberer ausruhete. Der Staat Oaxaca stößt an die Bai Tehuantepek, über die jetzt viele Fremde nach Californien reisen. Den Landweg vom mexikanischen Golf am Flusse Guazacualco hinauf ziehen sie, als kurz und minder beschwerlich, andern vor. Tabasko am gleichnamigen Flusse, der die Stadt mit der See, von der sie doch entfernt ist, in Verbindung bringt. Im Staate Chiapas, der an Guatemala gränzt, erfreut man sich an der Stadt Ciudad de las Cafas wegen des edeln Las Casas Denkmale, und
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