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1. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 724

1855 - Mainz : Kunze
722 Siidamerika. — Peru u. Bolivia. c) Ecuador oder Aequator mit 650000 Bew., theils, hohes Gebirgslaud mit schmalem Küstenstrich, theils weite Flächen bis zur brasilischen Gränze. Der Hauptort ist das 8500' hoch gelegene Quito, der Erdbeben halber aus lauter einstöckigen Häusern bestehend und also von großem Umfang; Einwohner 70000. Bei Tacunga finden sich Reste eines Jnkapalastes. Cuenca mit 30000 und Guayaquil mit 24000. Die Bai Guayaquils umfaßt die Insel Puna, die vor Pizarros Ankunft 20000 Bewohner hatte, jetzt nicht den vierten Theil. Südlich von Cuenca liegt Loxa, bekannt durch die besten Sorten Fieberrinde, (tzuina oder Kihna — Cascarilla link, de Loxa) denn grade im dortigen milden Klima, 5400 bis 7200' Seehöhe, werden die Cinchonawälder mit besonderer Sorgfalt gepflanzt. Man läßt die Bäume nicht alt werden, benutzt sie vielmebr, wenn sie kaum 6 Zoll dick, doch schon 50 bis 60' hoch sind; die Blätter haben 5 Zoll Länge und 2 Breite. Die Heilkraft der Cinchona wurde in Europa durch die peruanische Vicekönigin Gräfin von Chinchon bekannt, die zu Lima 1638 dadurch vom Fieber geheilt wurde; sie brachte zuerst die kostbare Rinde nach Madrid. — Der Republik Ecuador gehört noch die Gruppe der öden Gal- lopagos oder Schildkröten-Inseln im Austral-Ocean; nach einer derselben sendet Quito seine Verbrecher. 2) Peru und Bolivia, 42000 Qm. mit 3%, Mill. Bewohner. Von Ecuador durch den Ostlanf des Marannon getrennt, erstrecken sie sich an beiden Seiten der Andes bis südwärts der Steinbockswende, östlich aber bis zum Madeira und in die Nähe des obern Paraguay. Am Meere wehr frischere Luft, indem eine kältere Strömung von Süden kommt und fast dauernde Nebel die Sonne umschleiern. Doch ist die Küste dürr aus Mangel an Regen; nur wo Quellen, Flüsse und künstliche Wasserleitungen sind, gedeihen auch die Pflan- zen. Im Innern östlich der Berge ist regelmäßige Regenzeit von Januar bis Juni, wo alsdann (wie am Orinoko) die weiten Tiesflächen seeartig werden und die Wälder zu schwimmen scheinen. Am gesundesten und gut angebaut sind die Hochebenen und Thäler zwischen der Ost- und Westcordillera, so wie auf der Abstufung des Gebirgs nach Osten. Die Vegetation ist dort überaus reich. Aus der Thierwelt sind 4 Kameelziegen, d. h. die zahmen lasttragenden Lamas, die leicht zu zähmenden Alpacas, die mit einem Höcker versehenen Guanakos, und die gemsartigen auf Höhen von 13 bis 16000 Fuß lebenden Dicunnas, hin- reichend bekannt; vielleicht ist aber der Papiermacher das merkwürdigste, ein kleines Jnsect, deren viele in Gemeinschaft ein großes Gewebe in die Länge und Breite zum Dach ihrer Verpuppung arbeiten. Ein solches Dach ist dünn und Gouverneur der belgischen Grafschaft Mons geschickt hatte, nach Belgien aber war sie durch den päpstlichen Nuntius gebracht worden. Für die Einführung aus Italien spricht der Name Kartoffel, von tartufo oder taitufolo, indem man sie für eine Art Trüffel hielt, auch wohl zum Unterschied von der wirklichen Trüffel taitukolo bianco nannte. In Deutschland hieß damals die Trüffel gewöhnlich Griebel, darum auch bei manchen Schriftstellern die Kartoffel Griebelnbusch.
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