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1. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 740

1855 - Mainz : Kunze
738 Südamerika. — Colonien Guianas. und stark bevölkerte Insel Taparika. Sergipe mit 20000 E., Natal nicht weit vom Cap Roqne mit 18000, und Porto Calvo sind belebte Hafenstädte, letztere mit Wersten auch zum Bau von Kriegsschiffen. Wichtiger ist Pernam-- buco, dessen Hafen als voruehmster Markt für Baumwolle gilt; die Stadt hat, den Nachbarort Olinda mitgerechnet, 75000 E. Au der Nordostküstc: die Hafen Aracati, Ceara und Parnahyba; Ceara mit 30000 E. treibt besonders Handel mit Kautschuk. Marauhao auf der gleichnamigen Plantagen-Jnsel vor der Mündung des Marimflusses mit 35000 E. Para oder Belem, ebenfalls Hafenstadt und von gleicher Größe, liegt am Grao Para, d. h. an der Golfmünduug des mit dem rechten Arme des Marannon vereinigten Tocantines, gegenüber der Insel Marajo. Unter den Orten am Marannon ist Obydos wegen feines Kakaobaues berühmt. — Im Hochlande: Villa Imperiale, nicht weit vom Itacolumi, Hanptort in Minas Geraes, dem an Diamanten und Gold reichen Oberlande des Franzisco. Sie heißt erst seit Errichtung des Kaiserthrons Imperiale, vorher Villa ricca, die reiche Stadt, und seltsam, daß auch die Umgegend aufhörte so reich zu bleiben wie früher; die Goldwäschen tragen weniger aus, und die Bevölkerung der Stadt ist von 30000 Einwohnern schon auf die Hälfte herab gekommen. Tejuco mit 6000 E. in der Serra Frio ist der Mittelpunkt des lange Zeit berühmten Diamanten - Bezirks, der aber nicht mehr der einzige und gehaltreichste ist, denn 1844 wurde in den Gebirgen der Provinz Bahia ein Diamantenlager entdeckt, dessen Ausbeute iin Durchschnitt monatlich l1/, Mill. fl. beträgt, weshalb zum Bewundern schnell ein Ort daselbst entstand, der noch fortwährend wächst; Paraguassn heißt er. Die mit Mineralien, namentlich nüt Gold gesegnete und vom Tocantin durchströmte Provinz Goya; hat Villa Boa, und die Provinz Matto Grosso, voller Steppen und Urwald, hat Villa Bella zum Hauptort. 9) Colonien in Guiana oder Guayana. Das ganze in der Regenzeit mehrentheils überschwemmte Tiefland der Küste von der Insel Joannes oder Marajo bis zum Delta des Orinoko, und das Innere des Landes aufwärts bis über das Gebirg Parime, heißt Guiana. Ein Theil davon gehört zu Brasilien, ein andrer zu Venezuela. Zwischen beiden haben sich Holländer und Franzosen niedergelassen und Negersklaven eingeführt. Man bauet Baumwolle. Indigo, Kakao, Zucker und Kaffee, sogar Gewürznelken und Pfeffer, und zwar am fleißigsten in den holländischen Plantagen, wovon seit 1814 die größere Hälfte den Engländern gehört. Bisher machten die Negersklaven X1/12, die Weißen nur y20 der Bewohner ans, der Rest waren die Farbigen. — a) Surinam oder holländisch Guiana, mit 80000 Bew. Der Hanptort ist Paramaribo mit 24000. Dort sollen die Plantagen obwohl in wagrechter Fläche gar reizend sein. Es sind üppige Gärten mit Landhäusern bestreut, nach hollän- discher Art von Kanälen durchschnitten und durch Dämme geschützt. Dahinter erhebt sich der schwarzdnnkle Urwald, und das Gestade selbst wird vom lichten Meergrün der Wellen bespült. Die Straßen der Stadt Paramaribo stehen voller Bäume und duften von Pomeranzenblüthe und andern Blumen. Die Be--
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