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1. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 756

1855 - Mainz : Kunze
754 Australien. — Polynesien. auf den Schifferinseln zeigten sich den Entdeckern feindselig und wild, die auf der Freundschaflsgruppe dagegen zuvorkommend und hülfreich, und ihre Kunst- fertigkeiten mußte man bewundern. Unter den stark bewohnten Schifferinseln ist Po la oder Sawaii (mit einem 10000' hohen Berge) die bedeutendste, und in der Frenndschaftsgrnppe Tonga oder Tonga Tabu. Das Wort tabu heißt so viel als geweiht oder heilig. 2) Das östliche Polynesien südlich des Aeqnators, ans einigen tausend Inseln bestehend, die man in vier Hauptfelder abtheilen kann. a) Der gefährliche Archipel (Panmotn) von 228 bis 244° östlicher Länge. Er wird von einer zahllosen Menge kleiner Eilande gebildet, worin man die Pallisers und Georgs Gruppen, die Rnriks- und andre Ketten, das Roggeweens Labyrinth rc. unterscheidet, und die einen Meeresraum be- decken von 90 Meilen in der Breite und fast 250 in der Länge. Sie sind rund- lich, niedrig und, wie gewöhnlich solche Eilande, Korallenprodukt. Jede stellt sich als einen Ring dar, der mit Kokospalmen und andern Gewächsen über die Meerfläche hervorragt und einen See oder vielmehr eine oft 100 bis 200' tiefe Lagune einschließt, die meistens noch durch eine Oeffnung des Rings mit dem Meere zusammenhängt. Man trifft auch wohl dergleichen Eilande, wo der Ring bis 40' über den Meerspiegel sich erhebt und die Lagune im Innern zu einer Tiefebene geworden ist. Das korallinische Produkt verwittert an der Luft und bekommt eine fruchtbare öfters 8 bis 12' dicke Erdschicht, die sich mit reicher Vegetation überzieht und zum menschlichen Wohnplatze wird. Was die seltsame Gestalt der Koralleniuseln betrifft, so meint man, vie Thierchen arbeiteten nur deshalb im Ring herum, weil sie am liebsten auf Craterrändern gewesener im Meer befindlicher Vulkane sich festsetzten und alsdann ihrem Instinkt nach grad in die Höhe baueten. Es ist möglich; doch woher eine solche Unzahl von Kratern in der Meeresliefe, und so nahe beisammen? und weshalb bilden die Thierchen auch größere Ringe, woniit sie oft wieder ganze Gruppen ihrer kleineren Ring- geschöpfe umzirken? — Eine dieser Inseln ganz im Süden des gefährlichen Archipels müssen wird doch besonders erwähnen, nämlich Pitcairn; vor 6b Jahre» noch ohne Bewohner, hat sie jetzt Anbauer und schöne Pflanzungen, und verdankt dies dem Engländer Adam, einem Matrosen des Capitain Bligh. Er regierte sein Völkchen als Patriarch und wurde sehr alt. b) Der Cooks Archipel, der auch nach den Inseln Hervey und Mangia benannt wird. Er nmfaßt ebenfalls nur niedere zum Theil aber schöne Inseln, auf denen der Eifer der Missionäre die rühmlichsten Erfolge gehabt hat, während zur Zeit der Entdeckung die kriegerischen Bewohner noch Menschenfleisch aßen. Jetzt befindet man sich hier so wohl wie auf der Freundschafts- und Schiffer- gruppe. Die Insel Raratonga mit dichter Bevölkerung, Kirchen, Schulen Buchdruckereien u. s. w., wird als ein blühender Garten geschildert. c) Die Gesellschafts-Inseln — nämlich: Tahiti oder Otaheiti (20 Qm. groß mit dem Hanptorte Papeiti), Eimeo, Hnaheine, Rajetea,
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