1827 -
Heidelberg
: Winter
- Autor: Dittenberger, Theophor Friedrich
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Mittlere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Mittelschule, Privatunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
194 ‘ Asien.
tiger, als bei uns. — c. Aus dem Mineralreiche: sehr viel
feines Gold im S. weniger Silber, viel Kupfer, Zinn u.
andre Metalle, Quecksilber, die vorzüglichsten Diamanten
u. andre Edelsteine, Borar, Ambra, Salpeter, Marien-
glas, Salz aus Quellen, Seen und Bergen. Naphta und
Bergöl. Ueberdies eine Menge Mineralquellen u. Bader.
§. 6. Einwohner. — Dieser Welttheil wird von den
verschiedenartigsten Völkern bewohnt, unter denen viele zu
den gesitteten und kultivirten oder halbkultivirten
Nationen gehören; andre Nomaden sind und von der Vieh-
zucht, zum Theil auch vom Raube leben; andre als wilde
Volker Jagd u. Fischerei treiben. Die Zahl der vielerlei Völ-
kerstämme laßt sich nur muthmaßlich bestimmen u. so beträgt
die Einwohnerzahl zwischen 500 — 600,000,000, nach ver-
schiedenen Schatzungen. Die Einwohner bekennen sich theils zur
christlichen Religion; theils zur muh amedaui scheu. Aber
es giebt in diesem großen Welttheile ganze heidnische Völker,
welche die bramanische, die lamaische od. schigemunische,
oder die sch am a nisch e Religion haben, und außerdem noch
andre heidnische Scctcn.
§. 7. Eintheilung. — Man theiltasien ein: in I. Nord-
Asien, das asiatische Rußland oder Sibirien. Ii. Mittel-
Asien, welches die Tatarei, Mongolei u. Tungusien mit den
japanischen Inseln umfaßt. Iii. Süd-Asien, wozu man Chi-
na, Indien, Persien, die asiatische Türkei u. Arabien rechnet.
— Die westlichen Lander Süd-Asiens nennt man den Orient
oder das Morgenland, weil es uns gegen O. liegt.
I. Nord-Asien,
asiatisches Rußland oder Sibirien.
Dieses nördliche Land, welches über 250,000 sum. (über £ von
ganz Asien) enthalt, wird im N. vom Eismeere; im W. von der Was-
serscheide des uralischen Gebirges; im S. vom Alginsky- Gebirge, dem
großen Altai; vom Changai, Daurischeu und Iablonnoi-Gebirge;
im O. vom ochotskischen und kamtschadalischen Meere begrenzt.
Viele Gebirgsarme, z. B. das sejanische Geb. der kleine Altai, das
Vaikal-Geb. u. andre ziehen im Innern meist nördlich. Auf der Halb-
insel Kamtschatka sind mehrere brennende u. erloschene Vulkane. Meh-
rere große Steppen und ungeheure Waldungen erfüllen das Land, und
im N. wo die Kälte außerordentlich groß ist, sind weitverbreitete Ein-
öden und morastiger Bode»; unter dem 67° hören die Bäume auf;
vom 70° n. Br. an kommen keine Gesträuche mehr fort; Seen und
Flüsse thauen selten auf, und das lange nördl. Küstenland ist todt, zum
Theil sumpngter Torfboden u. fast ganz unbewohnt. — Außer dem Eis-
meere, dem karischen u. den großen Busen der mächtigen Flusse,