1827 -
Heidelberg
: Winter
- Autor: Dittenberger, Theophor Friedrich
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Mittlere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Mittelschule, Privatunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
216 Afrika.
§. 4. Clima. — Afrika liegt grösitentheils in der heißen
Zone, und hat wenig Regen, daher ist die Hitze im Innern
des großen Landes, bei der großen Ausdehnung desselben, ganz
außerordentlich. Nur an den Küsten wird diese Hitze durch See-
winde gemäßigt, aber die Luft ist an vielen Orten feucht und
ungesund. Ungeheure Sandwüsten und Steppen im Innern ver-
mehren die Warme, und der Sam n m (auch Harma ttan
oder Prester genannt), der die Atmosphäre zuweilen feuer-
heiß durchweht, wird oft tödtlich für Menschen und Thiere.
Der nördlichste und südlichste Theil des Landes liegt in den bei-
den gemäßigten Zonen, u. hat daher ein erträglicheres Clima.
Die Küstenländer innerhalb der Wendekreise haben nur die trok-
kene und nasse Jahrszeit, letztere mit heftigen Stürmen.
ß. 5. Produkte. — Afrika hat fast ganz nur die Natur-
erzeugnisse der heißen Zone, oder tropische Gewächse und
Thiere. a. Ans dem Thierreiche: Löwen, Leoparden, Pan-
ther, Hyänen, Giraffen, Zebra, Elephanten, Rhinocerosse,
Flußpferde, Kamele, Pferde, Rindvieh, Schafe, Schakals,
Affen, Gazellen, Strauße, Papageien, Flamingos, große Kro-
kodile, viele Schlangen, Fische rc. b. Ans dem Pflanzen-
reiche: Getreide im N. Reis, Wein (auf den westl. Inseln
u. am Cap der guten Hoffnung), Dattel- u. Brodfruchtbäu-
me, Palmen, Südfrüchte, Obst, Oliven, Maniok- (Kassave-)
Wurzeln, Pfeffer, Safran, Baumwolle, Bambusrohr, Ta-
back, Kaffee, Zucker, Gummi, Mastir, Eben- und Sandel-
holz rc. c. Ans dem Mineralreiche: Sehr viel Gold in
Bergen u. Flüssen, wenig Silber, Kupfer, Eisen, Blei, Edel-
steine, Quell - u. Steppensalz, Salpeter, Salmiak rc.
§. 6. Einwohner. — Die Ureinwohner sind Neger,
Berbern, Kopten, Kaffern und Hottentotten; die,
welche eingewandert sind , n. sich dort angesiedelt haben , Ara-
der, Habessinicr, Nubier, Türken und Europäer.
Die Einwohner im N. haben weiße Halitfarbe, in der Mitte
sind sie schwarz u. im S. braungelb. Eine große Menge von
Sprachen u. Dialekten werden in diesem Welttheile ge-
sprochen, aber man hat über die Zahl derselben nur ungewisse
Vermuthungen. Eine kleine Anzahl der Einwohner bekennt sich
zur christlichen Religion, die meisten zur muhamedäni-
schen und zu verschiedenen heidnischen Religionen. Ihre
Anzahl wird auf 140 Mill. geschätzt.
§. 7. Lintherlung. — Man theilt Afrika schicklich in
den nördlichen lind südlichen Theil. I. Der nördliche Theil
enthält: das Stromgebiet des Nils, die Nordküste, die große
Wüste Sahara mit Nigririen u. Senegambien. Ii. Der süd-
liche Theil enthält: die Küste d. äthiopischen Meeres (Guinea),
den südlichen Theil (das Capland), die Ostküste nebst ihren
Inseln u. Hochafrika.