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1. Theil 3 - S. 44

1880 - Stuttgart : Heitz
44 Neue Geschichte. 1. Periode. Reformation. sprechen, eine offenbar treulose Handlung. Kaum waren Johann Friedrich und Philipp auf den Kaiser losgegangen, als Moritz heimtückischerweise in das Kursürstenthnm einfiel und faft das ganze wehrlose Land eroberte. Mit Recht schrieen die Sachsen und alle Evangelische, das sei eine abscheuliche Verrätherei, die Moritz sowohl an seiner Religion, als an seinem Vetter begehe. Was den Krieg der schmalkaldischen Verbundenen betrifft, so wollen wir kurz davon nur Folgendes sagen: die Sachsen, Hessen und einige Fürsten und Städte in Schwaben, die letztem unter Anführung des tapfern Sebastian Schärtlin, zogen gegen den Kaiser zu Felde, dessen Soldaten damals die besten waren, die es gab. Dennoch hätten jene ihn vielleicht überwunden, da er noch nicht genug vorbereitet war, wenn sie nur gewagt hätten, ihn herzhaft anzugreifen: aber jedes Mal fürchteten sie, ihn zu sehr zu beleidigen, und jeder von ihnen wollte etwas anderes als die Uebrigen. Das Aergste war, daß sie endlich, nachdem sie sein Lager bei Ingolstadt drei Tage lang fruchtlos beschossen hatten, umkehrten und nach Hanse zogen. Wie lachte der Kaiser, als er das verkehrte Wesen mit. ansah! Er ließ sie fürs Erste ziehen und züchtigte erst alle Städte und Fürsten in Schwaben, die zum Bunde gehörten und die nun ftoh fein mußten, mit einer schweren Geldsumme wegkommen zu können. Indessen hatte Johann Friedrich fein Land glücklich wieder erobert und obendrein dem Moritz die meisten feiner Städte weggenommen; aber was der Kaiser thun würde, wußte man nicht. So verging der Winter. Sobald das Frühjahr 1547 anbrach, beschloß Kaiser Karl, den schwachen Johann Friedrich in Sachsen auszusuchen. Dieser stand mit feinem Heere bei Meißen und war so sorglos, nicht einmal Erkundigungen einzuziehen über die Annäherung des Kaisers, und da man ihm versicherte, der Kaiser sei schon ganz in der Nähe, so wollte er es gar nicht glauben, sondern meinte, das sei nur ein herumstreifendes Gesindel des Moritz. Doch ging er endlich über die Elbe, brannte die schöne meißner Brücke hinter sich ab und zog sich auf dem rechten Elbufer hinunter bis Mühlberg. Karl zog ihm am linken Ufer nach. Am Abend vor der Schlacht ritt dieser mit seinem Bruder Ferdinand und mit Moritz am Ufer hin, um die Gegend anzusehen. Die breite Elbe flnthete stark und jenseits waren die Feinde; auch hatten diese alle Kähne auf das rechte Ufer geführt. Da brachte Herzog Alba einen jungen Müller-burschen herbei, der sich anheischig machte, ihnen eine Furt durch
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