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1. Theil 3 - S. 101

1880 - Stuttgart : Heitz
Eilsabeth. Maria Stuart. 101 setzte alle Leidenschaften Elisabeths in Bewegung, und die gehässige Behandlung der unglücklichen Königin ist offenbar der schwärzeste Punkt in Elisabeths Geschichte. — Heinrich Viii. hatte zwei Schwestern gehabt. Die jüngere war die Großmutter der Johanna Gray, die ältere aber war mit Jacob Iv., König von Schottland, vermählt worden. Ihr Sohn war Jacob V., der Vater der Maria Stuart. Es war, als ob über diese von ihrer Geburt an ein unglückliches Schicksal walten sollte, das nur durch wenige kurze glückliche Zwischenzeiten unterbrochen wurde. Schon sieben Tage, nachdem sie das Licht der Welt erblickt hatte, starb ihr königlicher Vater (1542). Me wurde dadurch, kaum wenige Wochen alt, Königin von Schottland. Ihre Erziehung übernahm ihre Mutter, eine Französin und Base des bei der Bartholomäusnacht erwähnten Herzogs von Gnise. Schon als. ein zartes Kind mußte sie sich von ihrer geliebten Mutter trennen. Sie wurde, sechs Jahre alt, nach Frankreich gebracht, das sie nachher so lieb gewann, daß sie es höher hielt als ihr Vaterland. Ihre Mutter folgte ihr drei Jahre darauf nach, und herrlich entfaltete sich unter der sorgfältigsten Erziehung der schöne Keim; Maria Stuart wurde das liebenswürdigste Geschöpf ihrer Zeit. Sie wurde, als sie noch nicht 16 Jahre alt war, mit dem Dauphin Franz unter großem Pompe vermählt. Dies waren die glücklichsten Jahre ihres Lebens, welches so wenige Freuden zählen sollte. Aber es änderte sich bald. Durch den Tod Heinrichs Ii. von Frankreich wurde ihr junger Gemahl (1559) König, und Maria sah sich jetzt im Besitze des größten Glanzes. Alles huldigte ihrer Würde, ihrer Jugend und ihrer Schönheit — als der frühe Tod Franz Ii., nach einer kaum anderthalbjährigen Regierung, und der Tod ihrer Mutter plötzlich das Glück ihrer frohen Jugend für immer unterbrach. Maria's Mutter war schon mehrere Jahre vorher riqch Schottland zurückgegangen und hatte hier für ihre abwesende Tochter die Regierung geführt. Aber die verdrießlichsten Händel hatten ihr dies Geschäft verbittert. Die Lehre Calvins hatte sich auch nach Schottland verbreitet und hier einen außerordentlichen Beifall gefunden. Am ärgsten aber wurde der Lärm, als Johann Knox -(spr. Nax), ein Schüler Calvins, aus Genf nach Schottland zurückkehrte und mit dem ganzen Feuer seiner Beredsamkeit und Ueberzeugung die neue Lehre empfahl. Seine gar zu heftigen Reden entflammten das Volk so zur Glaubenswuth, daß es die katholischen Kirchen ausplünderte und die Priester mißhandelte. Und als die
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