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1. Theil 3 - S. 114

1880 - Stuttgart : Heitz
114 Neue Geschichte. 1. Periode. England. der Engländer Anton Babington (sprich Bäbingten), Schüler der Jesuiten in Rheims, kamen nach England, entwarfen einen Plan, Elisabeth zu ermorden, den Kerker Maria's zu sprengen, sie auf den Thron zu setzen und den evangelischen Glauben in England zu unterdrücken. Mehrere andere Katholiken werden in das Geheimniß gezogen. Aber die Verschworenen wissen nicht, daß schon alles verrathen ist. Ein treuloser Katholik hat alles den englischen Ministern verrathen, und ehe sie es sich versehen, werden sie gefangen gesetzt, und Ballard und Babington nebst 12 andern enthauptet. Man hatte bei ihnen Briefe vorgefunden, welche außer Zweifel stellen, daß Maria den Mord gebilligt, und daß sie mit den Verschworenen sonst einverstanden gewesen war. Ueberhaupt war Maria um Ausflüchte nie verlegen, und zeigte bei allen Verhandlungen mit Elisabeth eine geübte Heuchelei. Diese Verschwörung hatte Elisabeth aufs neue mit Entsetzen erfüllt; sie schauderte vor der Gefahr, in welche die verhaßte Maria sie gestürzt hatte, besonders da man immer neue Ränke und Verschwörungen, durch die sie ihre Freiheit erhalten wollte, entdeckte. Elisabeth erkannte, daß alle wiederholte Freundschaftsversicherungen nichts als Heuchelei waren. Graf Leicester rieth, sie heimlich durch Gift aus der Welt zu schaffen, aber rechtlichere Räthe erklärten ihren Abscheu davor. Zunächst wurde sie nach Fotheringhay (sprich Foderinghe) bei Peterborough gebracht und in engen Verwahrsam genommen; dann ein Gericht von 47 Lords niedergesetzt, welches ihren Antheil an der Verschwörung untersuchen sollte. Alle Anklagepunkte räumte sie ein; nur das leugnete sie hartnäckig, daß sie in die Ermordung Elisabeths gewilligt hätte. Diese Anschuldigung beruhte aus den Aussagen ihrer Schreiber Nau und Curle, welche versicherten, daß die Briefe echt wären, und mit denen Maria vor Gericht zusammengestellt zu werden bat, wo sie dann gewiß ihre Aussagen zurücknehmen würden. Aber dies wollten die Richter vermeiden und schlugen der Maria ihr Begehren ab. Endlich sprachen sie (25. October 1586) das Todesurtheil über Maria aus, und sobald das Parlament es bestätigt hatte, wurde es ihr bekannt gemacht. Sie empfing die Nachricht mit vieler Fassung und dankte Gott für die Gnade, die er ihr erwiese, indem er ihren zwanzigjährigen Qualen ein Ende setzte; denn sie wurde wirklich im Gefängniß streng behandelt. Es fehlte ihr oft an den Sätteln, die nothwendigsten Bedürfnisse zu befriedigen. Ihre Hüter erhielten nun Befehl, alle Zeichen der königlichen Würde, ihren
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