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1. Theil 3 - S. 211

1880 - Stuttgart : Heitz
Bernhard von Weimar. Schlacht bei Lützen. 211 übergab er den linken Flügel, und auf dem rechten führte der König selbst seine Schweden an. Also gerüstet erwartete man die blutige Morgenröthe, indem der König mit Bernhard und General Kniphüusen die Nacht in seinem Wagen zubrachte'. Zweifelhaft war der Sieg, gewiß die Arbeit und das Blut, das der folgende Tag dem Ueberwinder wie dem Ueberwuudenen kosten mußte. Finsterniß bedeckte noch die schweigende Ebene, in welcher die beiden Heere den anbrechenden Tag erwarteten. Endlich erschien der entscheidende Morgen; aber ein dichter Nebel lag noch auf dem weiten Felde und verbarg die zum Kampf auf Tod und Leben einander gegenüberstehenden Heere. Wallenstein, der gerade am Podagra litt, versammelte am frühen Morgen vor seinem Wagen seine Generale und theilte ihnen die Anordnungen der Schlacht mit. Dann stieg er auf kurze Zeit zu Pferde, mußte aber bald wieder absteigen und ließ sich nun in einer Sänfte zu den entfernter stehenden Regimentern tragen. Er gab das Losungswort: „Jesus Maria." Gustav Adolph durchschritt noch während des Nebels die Reihen der Seinen, ordnete das Gebet, das knieend verrichtet wurde, und ließ das Lied: „Eine feste Burg ist unser Gott," und das von ihm selbst gedichtete: „Verzage nicht, du Häuflein klein," von dem ganzen Heere absingen. Sodann bestieg er sein weißes Leibroß, blos mit einem ledernen - Koller und einem Tuchrocke bekleidet — den. Küraß, den man ihm umlegen wollte, wies er mit den Worten zurück: „Gott ist mein Harnisch!" — ritt erst vor die Fronte der schwedischen Regimenter und ermahnte sie zur Tapferkeit; dann that er dasselbe bei den deutschen Truppen. Er gab die Losung: „Gott mit uns!" wie bei Leipzig, und als nun — gegen 11 Uhr — der Nebel sich zu zertheilen anfing und der Feind sichtbar wurde, rief der König: „Nun wollen wir daran; das walte der liebe Gott! Herr Jesus, hilf! wir streiten heute zu deines heiligen Namens Ehre!" Zugleich sah man Lützen in Flammen stehen, welches Wallenstein hatte anzünden lassen, damit seine rechte Seite nicht überflügelt würde. Während der Kanonendonner auf dem schwedischen linken Flügel, den Herzog Bernhard von Weimar befehligte, die Schlacht eröffnete, setzte sich der König, der die Anführung des rechten Flügels übernommen hatte, an die Spitze des Reiterregiments Steenbock und führte es zum Einhauen vor. Zugleich rückte die ganze schwedische Linie vor. Die Schweden wurden, so
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