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1. Theil 3 - S. 236

1880 - Stuttgart : Heitz
236 Neue Geschichte. 2. Periode. England. rühmte petition of rights die königliche Bestätigung aller bisherigen Freiheiten der Nation durch. Damit hatte die Opposition festen Boden gewonnen, von welchem aus sie gegen die inconstitutionellen Forderungen des Königs gesetzlichen Widerstand erhob, wie z. B. H a m p den gegen die Auslage des Schiffsgeldes. Karl beschloß deshalb, lieber ganz ohne Parlament zu regieren. Er löste es auch wirklich auf und regierte 11 Jahre lang ohne dasselbe. Es ging auch so ziemlich, weil er gerade einen trefflichen Minister (Graf Strafford) hatte und keinen kostspieligen Krieg zu führen brauchte; denn in England war schon damals die Einrichtung, daß der König keine neuen Abgaben vom Volke verlangen durfte, die das Parlament nicht bewilligt hatte. Aber es war, als wenn der König recht darauf ausginge, sich um die Liebe seiner Unterthanen zu bringen. Bisher hatten die Engländer und Schotten Gott mit echt evangelischer Einfachheit verehrt. Aber Karl war dem katholischen Gottesdienst weit mehr geneigt, weil er eine katholische Gemahlin hatte, Hen- riette Maria, Tochter Heinrichs Iv., und als ihm ein unverständiger Erzbischof (Laud) den Vorschlag machte, eine neue Liturgie einzuführen, welche in Annäherung an die katholischen Gebräuche die Sinnlichkeit mehr beschäftigte und mehr Ceremonien enthielte, so gab er dazu gleich seine Einwilligung. Darüber entstand nun eine gewaltige Bewegung im Reiche; denn nichts läßt sich der Mensch weniger nehmen, als das Recht seines Glaubens. Ueber-Haupt war damals die Sekte der Resormirten in beiden Reichen besonders stark, und mit großem Abscheu erklärten sie sich gegen alle Neuerungen, welche die Einfachheit des Gottesdienstes zerstörten. Sie nannten sich Puritaner, d. i. Freunde der Reinheit der Kirche. Dennoch setzte Karl seinen Willen in England durch und entfremdete sich dadurch vollends alle Gemüther. — Nun sollte die neue Liturgie auch in Schottland eingeführt werden. Aber gleich bei dem ersten Versuche wurde der Bischof vom Volke in Edinburg beinahe gesteinigt, und da der König dennoch auf der Einführung bestand, so verfaßten alle puritanischen Schotten eine Schrift, den Covenant (1638), in welcher sie erklärten, sie würden nimmermehr ihre väterliche Religion sich nehmen lassen. Sie gingen noch weiter: sie warben Truppen, um Gewalt mit Gewalt zu vertreiben. Karl erschrak; er hatte kein Geld und nur ein schlechtes Heer, und mußte also nachgeben. Aber bald schämte er sich wegen hieser Nachgiebigkeit. Er beschloß, Gewalt zu. brauchen, und um
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