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1. Theil 3 - S. 325

1880 - Stuttgart : Heitz
Scenen aus dem siebenjährigen Kriege. 325 auf ihn ab, in denen er zum ersten Male der Große genannt wurde. Bald nach dem Frieden wurde dicht vor einem Thore Potsdams das Schloß Sanssouci vollendet, welches sich Friedrich in einfachem Style hatte bauen lassen, um hier, was auch der Name andeutete, so sorgenfrei als möglich zu leben. Es steht auf einer Anhöhe, und breite Terrassen führen in den Garten hinab. Hier verlebte er seine glücklichsten Stunden, wenn es ihm auch nicht gelungen sein mag, sich völlig aller Sorgen zu eutschlagen; wie war dies auch bei seiner Thätigfeit möglich? In Sanssouci hatte er die Freude, den berühmten Dichter Voltaire (geb. 1694, gest. 1778) bei sich zu sehen und drei Jahre lang bei sich zu bewirthen. Aber so groß auch die Vorliebe, die Friedrich für ihn hatte, war, so erkannte er doch bald den niedrigen Sinn dieses so geistreichen Mannes; er ist nachmals von demselben mit dem schwärzesten Undank behandelt worden! — „Guter Gott!" schrieb er einst an einen Freund über Voltaire, „wie kann doch so viel Genie mit solcher Verdorbenheit des Gemüths verbunden sein!" Und ihm selbst schrieb er einmal: „Ihr Herz ist hundertmal abscheulicher, als ihr Geist schön ist." Dergleichen traurige Erfahrungen machten den König mißtrauisch gegen die Menschen, und er schloß sich daher späterhin lieber an die harmlose Thierwelt an. Er hielt sich immer eine Anzahl Windhunde, die beständig um ihn sein mußten und die er mit großer Zärtlichkeit liebte. Selbst wenn er reiste, wurden sie ihm oft in einer sechsspännigen Kutsche nachgefahren, und als einmal einer dieser Lieblinge in feiner Abwesenheit starb, durste er nicht eher begraben werden, bis er selbst bei der Beerdigung zugegen sein konnte. Im Garten von Sanssouci wurden ihnen Denkmäler gesetzt, welche die Namen der Gestorbenen bezeichneten. 109. Scenen ans dem siebenjährigen Kriege. Nach einer elfjährigen Ruhe wurde Friedrich genöthigt, wieder einen Krieg anzufangen, der sieben Jahre dauerte, einen großen Theil von Deutschland verwüstete und ihn mehrmals an den Rand des Verderbens brachte, den er aber dennoch endlich mit großem Ruhme endigte. Er dauerte von 1756—63. Maria Theresia, nun Kaiserin, seitdem ihr Gemahl, Franz von Lothringen, 1745 nach Karls Vii. Tode unter dem Namen Franz I. zum deutschen
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