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1. Theil 3 - S. 342

1880 - Stuttgart : Heitz
342 Neue Geschichte. 3. Periode. Preußen. Dorfe unweit Dresden, durch Friedrichs eigene Schuld ein Heerhaufen von 11,000 Mann von den Oestreich ent zu Kriegsgefangenen gemacht. Dennoch behauptete sich Friedrich den Winter hindurch in Sachsen. 7. Treffen bei Liegnitz, 15. August, und Schlacht bei Torgau, 3. November 1760. Das Jahr 1760 ließ sich für den König von Preußen fehr unglücklich an. Während er noch in Sachsen stand, wurde sein General Fouque, den er mit einem kleinen Heere bei Landshut zum Schutze Schlesiens zurückgelassen hatte, von Laudon durch große Uebermacht angegriffen und nach einer äußerst tapfern. Gegenwehr, wobei die Reiterei sich durchschlug, mit dem Fußvolke gefangen genommen. Wenig fehlte, daß Fouque selbst getödtet wurde. Am Kopfe gefährlich verwundet, stürzte er zu Boden; ein östreichischer Reiter, der ihn nicht kennen mochte, wollte ihm eben den Kopf spalten, als sein treuer Reitknecht Trantschke sich auf ihn warf und mit seinem Leibe so lange die Hiebe auffing, bis ein herbeieilender feindlicher Offizier zu Hülfe eilte. Glücklicherweise wurde der brave Diener wieder hergestellt und dankbar belohnt. — Bald nach diesem Unfalle erlitt Friedrich einen andern. Die wichtige Festung Gl atz fiel in feindliche Hände. Friedrich hatte bis dahin Dresden belagert, aber die Nachricht vom Verluste von Glatz bewog ihn, gleich aufzubrechen und nach Schlesien zu eilen, ehe die Kaiserlichen es ihm wegnähmen. Er war in der übelsten Laune von der Welt; seit einem Jahre hatte ihn Unglück auf Unglück betroffen, und nichts ärgerte ihn mehr, als daß er so viele Leute und Zeit vergeblich vor Dresden verloren hatte. Daher hatte er auch einem seiner besten Regimenter, welches sich nach seiner Meinung bei einem Ausfalle der Feinde nicht lange genug gewehrt hatte, die Seitengewehre und den Offizieren desselben die Huttreffen genommen, eine Strafe, welche die unschuldigen Leute tief demüthigte. Der Marsch nach Schlesien ging mit reißender Geschwindigkeit. Es war große Eile nöthig, weil Laudon mit 50,000 Mann Breslau belagerte, und darin waren nur 3000 Mann Preußen, die noch obendrein 19,000 östreichische Kriegsgefangene zu bewachen hatten. Aber die Preußen waren von der Garde und hatten einen General an ihrer Spitze, der allein ein Heer werth war. Dies war der General Tauenzien, der auf Laudons Drohungen, die Stadt aus 45 Mörsern zu beschießen, wenn sie sich nicht ergäbe, die feste Antwort gab: er würde den Feind auf den Wällen er-
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