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1. Theil 3 - S. 357

1880 - Stuttgart : Heitz
Friedrichs des Großen Tod. 357 1795 auf. Der schwache König Stanislaus wurde nach Rußland geführt, wo er nach einigen Jahren starb. An diesen beiden letzten Theilungen, welche nur des Zusammenhangs wegen hier miterzählt sind, war indessen Friedrich unschuldig. Sie geschahen erst nach seinem Tode von seinem Nachfolger. Von Friedrich nur noch einige Worte. Nach dem siebenjährigen Kriege hat er nur noch einen, aber unbedeutenden Krieg geführt, und zwar gegen Kaiser Joseph Ii., weil sich dieser eines Theiles von Baiern bemächtigen und Friedrich diese Vergrößerung Oestreichs nicht zugeben wollte. Man nennt diesen Krieg, welcher nur aus einem Hin- und Herziehen der Heere mit kleinen Scharmützeln bestand, — er war 1778 — den baierischen Erbfolgeoder einjährigen Krieg; denn er dauerte nur ein Jahr, weil Maria Theresia durchaus Frieden wollte, so sehr auch der unruhige Joseph den Krieg wünschte. Dieser Friede wurde 1779 in Teschen geschlossen. Friedrich ward indessen bei herannahendem Mer immer hinfälliger. Die vielen Regierungssorgen, die angreifenden Mühseligkeiten während des siebenjährigen Krieges hatten seinen Körper geschwächt, und oft litt er durch Gichtanfälle, welche die Aerzte besorgt machten. Seit den letzten zehn Jahren konnte er im Winter manchmal Wochen lang das Zimmer nicht verlassen. Als er im Jahre vor seinem Tode in Schlesien die gewöhnliche Musterung abhielt, war er sechs Stunden lang einem heftigen und kalten Regen ausgesetzt. Davon bekam er ein Fieber, und seit der Zeit wurde er nie wieder ganz gesund. Endlich zeigten sich die Spuren der Wassersucht, so daß er nicht mehr im Bette liegen konnte, sondern die letzten sechs Monate auf seinem Lehnsessel sitzend zubringen mußte. Da ihm sein Leibarzt offen erklärte: er halte die Krankheit für unheilbar, so ließ er den berühmten hannoverschen Leibarzt Zimmermann nach Sanssouci kommen, erhielt aber auch von diesem keinen Trost. „Die alten müssen den jungen Leuten Platz machen, damit jede Generation ihren Platz finde," schrieb Friedrich Ii. an seine Schwester, die Herzogin von Braunschweig. So groß auch seine Schmerzen waren, so klagte er doch selten und war in der Regel still und heiter. Bis zwei Tage tfor seinem Tode betrieb er seine Geschäfte nach wie vor. Als er am 16. August 1786 Mittags aus einem betäubenden Schlummer erwachte, fragte er zum ersten Male in seinem Leben nicht nach seinen Arbeiten, und dies hielten die Aerzte für ein untrügliches
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