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1. Theil 3 - S. 364

1880 - Stuttgart : Heitz
364 Neue Geschichte. 3. Periode. Nordamerika. zwischen beiden Ländern ausgesprochen und die Widersetzlichkeit wurde immer größer. England schickte Soldaten nach Amerika und die Amerikaner rüsteten sich. Am 18. April 1775 wurde durch den Uebersall bei Lexington das erste Blut vergossen und dadurch ein Krieg begonnen, der unter manchem Wechsel des Glücks fast acht Jahre währte und sich mit der Freiwerdung der Amerikaner endigte. Der Raum erlaubt nicht, die vielen interessanten Vorfälle dieses Krieges zu erzählen. Obgleich den Amerikanern so viele Umstände entgegen waren und es ihnen ganz und gar an Kriegsübung und Kriegsvorräthen fehlte, so wußten sie doch diese Mängel durch große Anstrengung zu ersetzen; denn der Gedanke, für ihre Unabhängigkeit zu kämpfen, ließ ihren Muth nicht sinken. Zwei Männern aber verdankten sie vornehmlich den endlichen Sieg über ihre Unterdrücker: dem schon erwähnten Georg Washington (gest. 1799) und Benjamin Franklin (sprich Fränklin) (gest. 1790). Ersterer leitete als Oberfeldherr den ganzen Krieg; letzterer belebte durch Volksschriften den Patriotismus seiner Landsleute, und war ihnen in verschiedenen Aemtern, besonders als Gesandter in Frankreich nützlich. Dieser Mann zeigte recht durch sein Beispiel, wie weit es der Mensch durch vernünftig angelegten Fleiß, durch Sparsamkeit und Rechtschaffenheit bringen könne; denn er, ein armer Buchdrucker, brachte es durch diese beiden Eigenschaften und durch Verstand bis zum angesehensten und vielleicht reichsten Manne im nordamerikanischen Freistaate. Der nord amerikanische Freiheitskrieg (von 1775—83) wurde übrigens nicht allein in Amerika geführt, sondern auch auf den europäischen Meeren; denn Frankreich sowohl als Spanien nahmen sich der bedrängten Amerikaner an und erklärten England den Krieg. Die merkwürdigste Begebenheit während desselben in Europa war die Belagerung von Gibraltar durch die Spanier und Franzosen 1782. Diese Festung gehörte seit 1704 den Engländern, und jetzt wurde von Seiten jener Mächte alles aufgeboten, sich ihrer wieder zu bemächtigen. Die Franzosen erfanden dazu eine eigene Art von Schiffen, welche sie schwimmende Batterien nannten. Dies waren runde Kanonenböte, die mit einem doppelten Boden bedeckt waren, zwischen dem sich Sandsäcke befanden, kurz so fest gebaut, daß man gar nicht glaubte, daß sie zerstört werden könnten. Die vereinigte Flotte eröffnete nun ein furchtbares Feuer. Aber die Kugeln waren unwirksam, weil alle Werke Gibraltars in Felsen gesprengt sind. Dabei war der englische Commandant,
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