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1. Kurzer Abriß der alten Geographie - S. 3

1850 - Leipzig : Mayer
Einleitung. §. 5 — 7. 3 §. 5. Der Grund dieser schon damals sehr erweiterten Kenntniss der Erde lag in der sich immer weiter ausdehnenden Schifffahrt und der Grün- dung einer Menge von Pflanzstädten in früher kaum dem Namen nach bekannten Ländern, indem theils von den Phöniciern schon seit dem 11. Jahrh. v. Chr. an den Küsten Hispaniens (Tartessus, Gadir oder Gades, Car- teja, Malaca, Hispalis), Africa’s (Carthago , Utica, Hadrumetum) und des Pontus Euxinus, theils von den Griechen besonders im 8. u. 7. Jahrh. in Unteritalien (Cumä, Sybaris, Croton, Tarentum, Locri, Rhegium, Elea oder Velia), Sicilien (Syracusä, Hybla, Thapsus, Naxus, Zankle oder Messana, Himera , Selinus u. s. w.) , Gallien (Massilia), an den Küsten des Pontus (Apollonia, Tomi, Salmvdessus, Heraclea, Sinope, Phasis, Dioscurias) und der Nordküste Libyens (Cyrene) blühende Kolonien angelegt wurden. §. 6. Während so die zuerst von den Dichtern aufgestellten geograph. Ansichten auf dem Wege der Erfahrung theils Bestätigung oder Berichti- gung, theils Erweiterung fanden, suchten auch die Philosophen diesel- den auf rationalem Wege durch physisch - mathematische Untersuchungen, besonders über die Gestalt und Beschaffenheit der Erde, gehörig zu be- gründen , und namentlich war es die ionische oder naturphilosophische Schule, Thaies (640—548 v. Chr.), Anaximander (611—547), Ana- xivnenes (um 530) u.a., welche den Grund zur mathematischen und phy- sischen Geographie legten, auf welchem Wege dann die von Xenophänes (um 536) gestiftete eleatische und die von Leucippus (um 500) gegrün- dete atomistische Schule fortfuhren. Aber erst die Schule des Pythagoras (um 548) war es, die sich in Folge genauerer astronomischer Beobachtun- gen zu der Ansicht von einer Erdkugel erhob, und dadurch einen bedeu- tenden Fortschritt auf dem Wege geographischer Erkenntniss that. Von den einzelnen Philosophen dieser Periode machten sich besonders Anaxa- göras (von 500—427), Heraclitus (um 500) und Democritus (zwischen 460 u. 400) um diesen Theil der Geographie verdient. [Ihre Ansichten s. unten in der mathematischen und physischen Geographie.] §. 7. Die bisher in der Erdkunde gemachten Entdeckungen benutzten und erweiterten nun die sogenannten Logographen (Sagenschreiber) oder die ältesten griech. Historiker vor Herodot, deren nur in Bruchstücken erhaltene Schriften sich grösstentheils auf die Geschichte der griechischen Pflanzstädte bezogen , und durch deren Bemühungen die Geographie aus dem Gebiete der Mythologie in das der historischen Wirklichkeit versetzt wurde. Zu ihnen gehören Cadrnus (ums J. 520), Dionysius von Miletus (um 510), Verfasser einer Tuqiyyyoig zyg otxovp,iv?ig, Acusitäus (um 500), Charon (um 480), Xanthus (ein Zeitgenosse des Vorigen), Hippys (um 495), Pherecydes (um 500), Damastes (um 450, hei dem sich Rom zuerst erwähnt findet) u.a., besonders aber Hecataeus (von 549 bis nach 486), Verfasser einer yyg neplodog, und Hellanicus (etwa von 496—411), bei welchen wir schon eine bedeutende Erweiterung der geograph. Kenntnisse finden. Die Länder, welche das Bassin des Mittelmeers umschliessen, sind ihnen ziemlich gut bekannt und namentlich kennen sie den Westen, Iberien oder Hispanien (Keltike oder Gallien weniger), Italien nebst Sicilien, und die illyrische Küste schon viel genauer, als ihre Vorgänger; auch der Nor- den der Erde, Thracien, Sarmatien, Scythien und die Gegenden am Pontus 1 *
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