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1. Kurzer Abriß der alten Geographie - S. 27

1850 - Leipzig : Mayer
Ii. Physische Geographie. §. 35. 36. 27 enge von Gades erhielten, indem das Mittelmeer sich wieder in den Pontus Euxinus ergiesse. (Nur Wenige behaupteten gerade das Gegentheil, dass der Pontus Euxinus in das mittelländ. Meer fliesse.) Bei der Beschränkt- heit der Schifffahrt hielt man das grosse Weltmeer im N. u. S. (ja seihst im W. u. 0.) für nicht mehr beschilfbar und entweder völlige Dunkelheit, oder Untiefen, dichten Schlamm und Schilf (Seetang), gänzliche Windstille, die Menge von Seeungeheuern für den Grund davon ; erst seit Varro’s und Strabo’s Zeiten erkannte man hinsichtlich des nördlichen Ozeans den wah- ren Grund, dass er zugefroren sei (während man vom südlichen Ozean oft noch gerade das Gegentheil behauptete, dass er vor Hitze nicht beschifft werden könne). Die Tiefe des grossen Ozeans (und zum Theil auch des Pontus Euxinus) hielt man für unergründlich, die des Mittelmeeres dagegen hatte man hier und da gemessen, und hielt das sardoische Meer für den tiefsten Theil desselben. (Nach Posidonius war die grösste Tiefe ungefähr 1000 Orgyien oder Klaftern ; Andere behaupteten, der Grund des Meeres senke sich gerade ebenso tief, als die Berge der Erde sich erhöben, und könne daher nirgends tiefer als 10 —15 Stad, sein.) Die Temperatur des Meeres, das in der Nähe der Küste wärmer und in heissen Zonen auf der Oberfläche viel heisser ist, als in der Tiefe, ist im Sommer kälter, im Winter aber wärmer, als die des Landes und überhaupt wärmer, als die der Flüsse, weshalb es auch nie gefriert, und wenn wir es im N. doch mit einer Eisrinde überzogen finden, so liegt der Grund davon in dem aus den Flüssen ihm zugeführten Wasser, das obenauf schwimmt und gefriert. Auch schrieb man blos dem Meere eine natürliche Wärme zu , die durch Bewegung noch mehr entwickelt und vermehrt werde, weshalb auch das Meer durch Stürme keine kältere Temperatur annehme. Das Gewicht des salzigen Meerwassers ist schwerer als das des süssen Wassers der Flüsse und Seen, weshalb auch das Meerwasser grössere Tragkraft hat und die Schiffe in ihm nicht so tief gehen , als im süssen Wasser. Den Grund seines Salzgehaltes fand Anaximander (dem Plinius in der Hauptsache folgt) in der Abdämpfung des elementaren Wassers, durch welche nur die salzigen und bittern Theile zurückgeblieben wären, Empe- docles u. A. in einer von der durch die Sonne erwärmten Erde ausge- schwitzten Feuchtigkeit, die, wie aller Schweis, salzig sei, die Meisten aber in der Beimischung salziger Erdlheile. Anaxagoras, Metrodorus, Aristoteles u. A. nämlich lehrten, das Meer entstehe aus der Feuchtigkeit der Erde, die, indem sie durch mit Salz und andern Mineralien geschwän- gerte Erdtheile hindurchsickere, jenen salzig-bittern Geschmack annehme ; Andere aber vermutheten, die Erde sei einmal in Brand geralhen und das Meer habe, mit der Asche derselben geschwängert, seinen Salzgeschmack bekommen. Uebrigens sprach man auch von verschiedenem Salzgehalte der einzelnen Meere, und glaubte, dass diejenigen, in die sich viele grosse Ströme ergössen, einen geringem hätten, als die, wo diess nicht der Fall sei; wie man denn überhaupt im Meere eine Mischung von salzigem und süssem Wasser annahm, und glaubte, dass das salzige obenauf schwimme, auch dass das Meerwasser zu manchen Zeiten einen salzigem Geschmack habe, als ausserdem (und zwar nach Plinius im Herbste, nach Plutarch aber im Sommer). Süsse Quellen unter dem Meere kannten auch schon
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