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1. Kurzer Abriß der alten Geographie - S. 28

1850 - Leipzig : Mayer
28 Erster Theil. die Alten (namentlich bei Arädus und den chelidonischen Inseln). Die Farbe des Meeres wird vom Homer im ruhigen Zustande durch (.uxug (so auch von Anaxagoras), im bewegten aber durch Tioyyvqiog (o’ivoifj, Coqjojrhjg), ¡oeidtjg, ijffjoeidijg, ykuvxog, nobog, von den Römern durch caeruleus, bisweilen auch durch viridis und purpureus bezeichnet. §. 37. Die B ewegung des Meeres anlangend, so glaubten die Meisten, es sei an sich ruhig und werde nur auf der Oberfläche durch die Winde bewegt, Strabo u.a. aber nahmen auch eine eigeuthiimliche Bewe- gung desselben aus sich heraus und in sich zurück an, eine Art von Ath- mungsprozess, der sich selbst bei völliger Windstille zeige und die Wellen nicht selten gerade dem Winde entgegentreibe; komme nun noch der Wind dazu, so werde eine grosse Verschiedenheit der Wellenbewegung erzeugt. Uebrigens hielten die Griechen immer die dritte (?) T^na>f.ilu), die Römer aber die zehnte Welle (decimus oder decumanus fluctus) für die grösste und gefährlichste. Ebbe und Fluth (jib]^f-iv^lg y.ut a/nnwoig, uvaycu^rpiuta xai imdgofux't aupüroiv, aestus et recessus, accessus et re- cessus), die im Mittelmeere nur unbedeutend, desto heftiger aber im Ozean ist, sollte nach Timäus von dem bald heftigeren, bald sanfteren Einströmen der Flüsse herrühren, Andere suchten den Grund derselben bald (wie Plato und die Stoiker) in der Erde, bald (wie Theophrastus) in der Atmosphäre. Plato nämlich erklärte sie dadurch , dass das Wasser des Meeres aus den Höhlen der Ei de bald stärker hervorsprudele, bald sich wieder in dieselben zurückziehe; die Stoiker aber, die sich die Erde als einen thierischen Kör- per dachten, glaubten, dass diese mit dem Athen) auch das Wasser ein- ziehe und wieder hervorstosse. Auch die Ansichten derer, welche den Grund richtiger aus der Atmosphäre herleiteten, waren verschieden. Ari- stoteles und Heraclitus meinten , die Fluth entstehe durch den Druck der durch die Sonne in Bewegung gesetzten Dünste der Atmosphäre auf das Meer, und die Ebbe trete ein, sobald dieser Druck wieder aufhöre; Seleu- cus aber nahm als Grund dieses Druckes den Mond an, dessen Bewegung dem Umschwünge der sich um ihre Achse drehenden Erde gerade entge- genlaufe , so dass die zwischen beiden nach so verschiedener Richtung herumgetriebene Luft, wenn sie sich auf das Meer stürze, nolhwendig auch diesem eine doppelte und entgegengesetzte Bewegung mittheilen müsse , wobei noch der Eintritt des Mondes in die verschiedenen Zeichen des Thierkreises eine bald regelmässige, bald unregelmässige Ebbe und Fluth zur Folge habe. Die Phönicier (und mit ihnen Posidonius und Pli- nius) , welche die Erscheinung von der Einwirkung der Sonne und des Mondes zugleich herleiten, unterscheiden eine tägliche (von 6 zu 6 Aequi- noclialstunden abw eehselnde), monatliche (die stärkste Fluth zur Zeit des Vollmonds, die stärkste Ebbe zur Zeit des Neumonds) und jährliche Ebbe und Fluth (am stärksten zur Zeit der Sommersonnenw ende). Die Strömun- gen des Meeres, die man an manchen Stellen auf der Oberfläche in andern Richtungen bemerkte, als in der Tiefe, und die grösstentheils von N. nach S. staltfänden , erklärten die Meisten mit Eratosthenes dadurch, dass das Wasser von den höhern Stellen nach den niedrigem fliesse. Strudel entstehen nach Aristoteles , wenn sich von den grossen Höhlen der Erde eine oder mehrere plötzlich aufthun, nach Andern durch das Zurückprallen
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