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1. Kurzer Abriß der alten Geographie - S. 29

1850 - Leipzig : Mayer
Ii. Physische Geographie. §. 37—39. 29 des Meeres von Felsenriffen, oder auch blos durch den der Fluth entgegen- wehenden Wind, (was namentlich bei dem berühmten Strudel in der sicilia- nischen Meerenge der Fall sein sollte). Was endlich die Höhe der Mee- resfläche betrifft, so hatte zwar schon Archimedes gelehrt, die Oberfläche jeder ruhig stehenden Flüssigkeit sei ein Stück einer Kugelfläche , deren Mittelpunkt das Centrum der Erde bilde, weshalb das zusammenhängende grosse Weltmeer überall ein gleiches ¡Niveau haben müsse, dennoch aber behaupteten Eralosthenes u. A., dass die Höhe des Meeres nicht überall gleich sei, indem sie von einzelnen Fällen bei kleinern, mehr eingeschlos- senen Meereslheilen (z. ß. dem rothen Meere, das höher stehe als das mittelländische) einen Schluss auf das Ganze machten. Dass das Meer, namentlich das mittelländische , fortdauernd allmälig sinkt und sich weiter und weiter vom Lande zurückzieht, konnte schon den Beobachtungen der Alten nicht entgehen. §. 38. C. Zu der Erde gehört auch die Atmosphäre, oder der sie zunächst umgehende Dunstkreis. Schon Homer und alle spätem Philo- sophen unterscheiden diese tiefere Luft (a//p), in der wir leben, von dem reinen und höhern Aether (ai&rjq), den das Himmelsgewölbe umschliesst und welchen Manche für Feuer oder doch für feuerartig ansahen; Andre aber schoben zwischen der Atmosphäre und dem feurigen Aether noch eine dritte, von letzterem entzündete Region ein, in welcher der Blitz und alle feurigen Meteore entständen , während sich in der Atmosphäre alle feuchten Lufterscheinungen, Regen, Schnee, flagel u. s. w., bildeten. Die Grenzen zwischen der Atmosphäre und dem Aether wurden früher nicht genauer bestimmt; erst Pythagoras nahm die Höhe der Luftregion bis zum Aether willkürlich zu 126,000 Stad, an, während sie Andre bis zum Monde, ja bis zur Sonne und den entferntesten Gestirnen reichen Hessen. Die Luft, welche nach den Stoikern gleich dem Wasser eine ununterbrochene, einzige Masse ist, nach Democritus und den Atomisten aber aus einzelnen Atomen besteht, zwischen denen noch leerer Raum ist, war nach Einigen selbst ein Urstoff (s. §. 23), nach der Ansicht des Thaies und der Meisten aber entstand sie als blosser Wasserdunst aus dem Wasser, und durch- drang mit dem Aether das ganze Weltall, in dem es überhaupt keinen lee- ren Raum giebt. Sie ist dichter und schwerer, als der Aether, aber dünner und leichter, als die Erde, und an sich dunkel und kalt, erhält aber ent- weder von den Gestirnen oder von der in ihrer Nähe flammenden Aether- region Licht und Wärme. Je näher der Erde, desto feuchter, dichter und dunkler ist sie, weil sie noch die Ausdünstungen der Erde aufnimmt, aber eben deshalb auch desto wärmer, besonders da sie noch durch die von der Erde zurückgeworfenen Sonnenstrahlen erwärmt wird. Am wärmsten und trockensten ist sie in den höchsten Regionen wegen der Nähe des feurigen Aethers, am kältesten in den mittlern Regionen (in welche die höchsten Bergspitzen hinauf ragen), weil durch sie ihrer Reinheit und Lauterkeit wegen die Sonnenstrahlen sehr schnell hindurchgehen. §. 39. Die Luft ist beweglicher, als die Erde und das Wasser, und daher, besonders in ihrer untersten, der Erde nächsten Region, sehr vielen Veränderungen unterworfen, die theils von dererde, theils von der Bewe- gung der Gestirne herrühren. Aus den von der Erde aufsteigenden feuch-
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