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1. Kurzer Abriß der alten Geographie - S. 41

1850 - Leipzig : Mayer
Ii. Physische Geographie. §. 46— 48. 41 setzt. Dasselbe ereignet sich am häufigsten im Frühlinge und Herbste und zwar besonders in der Nacht und zu Mittag, jedoch nur bei völliger Stille der Luft und des Meeres. Die Wirkungen desselben sind sehr verschieden. Während es mitunter blos die Erde bersten macht und Berge versinken oder emporsteigen lässt, verwüstet es anderwärts ganze weite Landstriche, verschlingt ganze Inseln, lässt andre aus dem Wasser hervortreten, ver- drängt die Flüsse aus ihrem Bette, lässt Seen versiegen oder neue entste- hen u. s. w. Am furchtbarsten sind seine Wirkungen, wenn es zugleich die See in Aufruhr bringt und grosse Ueberschwemmungen verursacht, die bisweilen selbst ganze Landstriche vom Continent Iosreissen und zu Inseln machen (z. B. Sicilien durch Losreissung von Italien, Euböa von Böotien, Besbycus von Bithynien losgerissen u. s. w.) §. 47. In genauem Zusammenhänge mit dem Erdbeben stehen die Ausbrüche unterirdischen Feuers oder die vulkanischen Erschei- nungen. Das unterirdische Feuer (für dessen Vorhandensein schon die vielen heissen Quellen zeugen) ist entweder nicht gleichmässig in der Erde vertheilt, oder es ist an manchen Stellen die Erdrinde dünner, als an an- dern, und verslaltet so dem Feuer einen leichtern Ausweg. Daher haben manche Gegenden (in Lycien, Pamphylien, Lydien, Mvsied, Syrien, Baby- lonien, Unteritalien, Sicilien, die liparisehen und äolischen Inseln u. s. w\) vorzugsweise einen vulkanischen Charakter; besonders aber sind es meh- rere Berge, die den in der Erde lodernden und vom Winde aufgeregten Flammen zum Auswege dienen und sich durch öftere Feuerausbrüche als Vulkane charakterisiren (vgl. §. 32). Dergleichen Vulkane sind besonders durch ihre von Asche, glühendem Sand und Bimstein umgebenen Krater (xgurrjo , fauces) kenntlich , denen fast immer eine Rauchsäule entsteigt. Beim Ausbruche des Feuers selbst entfliesst ihnen oft in ungeheurer Menge die schwrarzera Schlamme gleichende Lava (qvoi's,, saxa liquefacta, massa ardens), die sich an der Luft zu Stein verhärtet. Häufig werden zugleich ßimstein, andre Steine, Sand und glühende Asche ausgeworfen. Die Aus- brüche kündigen sich gewöhnlich durch ein Donnern im Innern des Berges an und sind oft von Gewittern begleitet. Die durch vulkanische Ausbrüche herbeigeführlen Veränderungen auf der Erdoberfläche erstrecken sich be- sonders auf das Versinken älterer und das Erscheinen neuer Inseln, da auch im Meere nicht selten dergleichen Ausbrüche stattfinden, durch die zuweilen ganze Eilande aus der Tiefe desselben hervorgehoben werden. §. 48. B. Auch durch das Wasser werden bedeutende Verände- rungen auf der Eidoberfläche hervorgebracht. Dass die Erde mehrmals (und zwar nach Einigen in drei, nach Andern in vier grossen neptunischen Naturrevoluzionen) entweder im Ganzen oder doch in einzelnen Theilen von grossen , ihre Aussenseite gänzlich umgestaltenden Ueberschwemmun- gen heimgesucht w orden sei, w ar eine ziemlich allgemeine Ansicht des Alterthums, w orauf die mitten im Lande gefundenen Seemuscheln aller Art, Petrefacten von Seefischen, Conchylien und Seegewächsen , sowie durch grosse Fluthen ausgehöhlte Felsen, Seen voll Salzwasser in grosser Ent- fernung vom Meere und andere Spuren gewaltiger, einst durch Wasser erfolgter Naturrevoluzionen nothwendig führen mussten. Als Grund solcher, häufig auch mit Erdbeben in Verbindung stehender, Wasserlluthen nahm
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