1850 -
Leipzig
: Mayer
- Autor: Forbiger, Albert
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Gymnasium
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
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Zweiter Theil.
nach seiner Vereinigung mit dem Euphrat Schat el Arab. Der Euplirätes
(6 Evcpqcirrjg, d. i. der aramäische Name Ephrat — süsses Wasser, hebr.
Prath, neuarabisch Forat), früher der Grenzfluss des persischen, später
des römischen Reiches, hat zwei Hauptquellen, eine nordwestliche auf dem
armenischen Geb. oder dem nördlichen Taurus (nach Einigen auf dem Pa-
ryadres, nach Andern auf dem Capotes) und eine südöstliche auf dem M.
Abus (dem Ararat), welche die Späteren als die einzige Hauptquelle an-
sehen. Der nördliche Arm, der die Grenze zwischen Gross- und Klein-
armenien bildet, vereinigt sich einige Meilen südöstlich von Zimara, wo
er den Antitaurus durchbricht, mit dem südöstlichen Hauptarme (j. Murad
oder der südliche Frat), der gerade westlich herüberfliesst, strömt dann
anfangs gegen W., dann, durch die Gebirge Cappadociens gehindert, gegen
S., biegt unterhalb Melitene wieder westlich ein, muss sich aber, durch
den Amanus genöthigt, wieder gegen 0. wenden, bis er endlich dieses Ge-
birge, in welchem er viele Katarrhakten bildet, oberhalb Samosata durch-
bricht und nun als schiffbarer Grenzstrom zwischen Mesopotamien und
Syrien in südöstlicher Richtung fortfliesst, mit dem Tigris durch viele Ka-
näle verbunden ist und sich endlich ganz mit diesem vereinigt (s. oben).
Die wichtigsten unter den Kanälen des Euphrat sind der (noch jetzt vor-
handene und bei hohem Wasserstande schiffbare) Maarsares (Maccyoapyg),
der nördl. von Babylon beginnt, immer einige Meilen westlich neben dem
Hauptstrome hinläuft und sich beim Einflüsse des Gyndes in den vereinig-
ten Euphrat-Tigris in letzterem endigt, und der (jetzt völlig versandete)
Pallacöpas (Tiumaxonag), der 800 Stad. südl. von Babylon begann, sich
westlich neben dem Maarsares hinzog, und in dietlurch ihn gebildeten Seen
an der Grenze Arabiens ergoss. Jetzt heisst der Euphrates Phrat, Forat,
bei den Arabern Nahar al Kiufa, bei den Türken Morad Su, (und nach der
Vereinigung mit dem Tigris, wie schon gesagt, Schat el Arab). — Zum
Stromgebiete des Pontus Euxinus gehört ausser den Flüssen Kleinasiens,
unter denen der Hatys (s. unten §. 61) der bedeutendste ist, als Haupt-
strom der Tanäis (ö 1 'ava'tg), der ebenso gut auch Europa angehörende
Grenzstrom beider Erdtheile, w elcher nach den Aelteren aus einem grossen
See, nach den Späteren entweder auf dem Caucasus oder (w ie die Meisten
annehmen) auf dem rhipäischen Geb. entspringt, als schiffbarer Strom erst
in südöstlicher, dann nach einem grossen Bogen in südwestlicher Richtung
hinströmt, die Grenze zwischen dem asiatischen und europäischen Sarma-
tieu bildet, und südöstlich von der Stadt Tauais durch zwei Mündungen in
die Spitze der Palus Mäotis fällt; j. Don. In das caspische Meer endlich
ergiessen sich a) auf der Nordseite : der Rha (6 'Pu, die heut. Wolga),
der im Lande der Hyperborei Sarmatä aus zwei Quellen entspringt und die
westliche Grenze des asiatischen Sarmatiens gegen Scythien bildend, erst
sich dem Tanais nähernd gegen Sw., dann mit einer plötzlichen Wendung
gegen 0., endlich, nachdem er auf seinem östlichen Ufer mehrere von den
Rhymmicis Montibus herabkommende Nebenflüsse in sich aufgenommen,
abermals mit einer Wendung gegen So. strömt und an der Nordküste des
caspischen Meeres mündet; der Rliymmus (oprypog, j. Cjasuri oder
Gasuri), der seine Quellen auf den Rhymmicis Montibus (dem Ural) hat,
und nach einem südlichen Laufe östlich vom Rha mündet; und der Daix