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1. Kurzer Abriß der alten Geographie - S. 68

1850 - Leipzig : Mayer
68 Zweiter Theil. \ jj ti ■ t §. 62. G e s c li ic h lli c h e Verhältnisse. Bewohner. Ein- teilung. Die ältesten Bewohner Kleinasiens scheinen syrischen Stammes ge- wesen zu sein. Zu diesem Urvolke kamen schon in früher Zeit fremde Ein- wanderer theils ans W. (Thracier und Pelasger), theils aus 0. (Phönicier, Assyrier u. s. w.), vielleicht selbst Aegvpter aus S., die nun, mit jenen mehr oder weniger vermischt, verschiedene Stämme bildeten, unter welchen die Cappadocier, Cilicier, Pamphylier, Pisidier und Paphlagonier den syri- schen, die Phrygier, Carier und Mäonier (später Lydier) den armenischen, die Mysier (Teuerer) und Bithynier den thracischen Ursprung am deutlich- sten zu verralhen scheinen, obgleich die wahre Abkunft der meisten dieser Völkerschaften noch immer gr ossen Zweifeln unterworfen ist. Die Pelasger wohnten in einzelnen zerstreuten Niederlassungen längs der Westküste, und die Phönicier in den Handelsstädten der Südküste, namentlich Cariens, während im N0. des Landes am Pontus Euxinus wahrscheinlich vom Cauca- sus her eingewanderte , von allen bisher genannten Stämmen wesentlich verschiedene scvthische Völkerschaften hausten. In den Zeitraum von 1100 — 1000 v. Chr. fallen die höchst wichtigen, durch die Rückkehr der Herakliden nach Griechenland veranlassten, Niederlassungen der Hellenen in Kleinasien, indem Aeolier, Dorier und Ionier fast die ganze Westküste desselben besetzten und hier eine Menge der blühendsten Pflanzslädte (Phocäa, Smyrna, Ephesus, Miletus, Halicarnassus, Cnidus u. s. w.) grün- deten, so dass nun diese Küstenstriche von Mysien, Lydien und Carien die Namen Aeolis, Ionia und Doris bekamen, mit welchen jedoch nie besondre Provinzen Kleinasiens bezeichnet werden. Endlich erfolgte noch um’s J. 278 v. Chr. die Einwanderung celtischer oder gallischer Stämme (nament- lich der Tectosager, Tolislobojer und Trocmer), die sich in ganz Vorder- asien ausbreiteten , nach und nach aber auf immer engere Grenzen be- schränkt, und endlich nur noch auf das Land zwischen dem Sangarius und Halys oder das eigentliche Galatien der spätem Zeit beschränkt waren. So finden wir denn zur Zeit der römischen Herrschaft in Kleinasien fol- gende Hauptstämme: I. Semitischer Volksstamm; a) syrische Stämme: Cilices, Cappadöces, Pamphylii, Pisidae und (wenigstens zum Theil) Paphla- gönes und Lvcii (deren syrische Abkunft jedoch von Manchen noch be- zweifelt wird), b) Phöritces (in den Seestädten der Südküste). Ii. Arme- nischer Volksstamm : Armenii, Phryges, Cares, Ly di (sonst Maeönes), wel- chen letzteren 3 Völkerschaften von Andern als altphrygischem Volksstamme eine thracische Abkunft zugeschriehen wird. Iii. Thracischer Volksstamm: Mvsi (mit denteukrern) und Bilhynii, vielleicht auch die Heneti in Paphla- gonien. Iv. Pelasgisch - hellenischer Volksstamm: Pelasgi und Leleges, später die hellenischen lönes , Aeöles und Dores. V. Scythische Volks- stämme : Macrönes, Chalyhes, Drillae, Tihareni und eine Menge andrer kleiner Volksstämme am Pontus Euxinus. Vi. Celtischer Volksstamm: Galätae. (Vgl. §. 52.) In Kleinasien, das wohl schon seit 1230 v. Chr. einen Theil des grossen assyrischen Reichs gebildet hatte, finden wir in der vorpersischen Periode namentlich folgende 5 selbstständige Reiche : das der Sage nach vom Nannacus gegründete und vom Crösus dem lydi-
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