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1. Kurzer Abriß der alten Geographie - S. 105

1850 - Leipzig : Mayer
Klein asten. Pisidia. §.71. 105 §.7i. Pisidia, (r) Tlimdtytrj), das westliche Nachbarland Lycaoniens und Isauriens, wel - ches unter römischer Herrschaft bis zum 4. Jahrh. herab immer als ein Theil Pamphyliens angesehen wurde , und erst seit der neuen Eintheilung des Reichs unter Conslantin eine besondre Provinz bildete , grenzte gegen 0. an Cilicien, Isaurien und Lvcaonien, gegen N. (wo die Grenzen schwer zu bestimmen sind, da der nördliche Theil des Landes bald zu Pisidien, bald zu Phrygien gerechnet und oft auch (pqvyiu Thgidixy genannt wird) an Phrygia parorios, gegen W. ebenfalls an Phrygien, Carien und Lycien, und gegen S. au Pamphvlien (und umfasste den südöstlichsten Theil des Ejalet’s Anadoli, namentlich den Sandschak Hamid). Seine grösste Länge von W. nach 0. betrug etwa 25, seine grösste Breite von N. nach S. etwa 10 g. M. Der süllwestlichste, an Lycien slossende Distrikt (von Termessus nördl. bis über Sagalassus hinaus und wrestl. bis an den Fluss des Cadmus) führte nach seinen Bewohnern den Namen Mihjas (?) Mi\vaq\ vgl. oben S. 89), und der westlichere Theil von Milyas, in dem Winkel zwischen Lycien, Carien, Phrygien und dem eigentlichen Pisidien, hiess nach seiner alten Hauptstadt Cabalis Cabalia (Kaßah'ct), umfasste aber auch einige später llieils zu Phrygien, theils zu Lycien gerechnete Distrikte*). Pisi- dien war iin Ganzen rauh und gebirgig, enthielt aber auch mehrere frucht- bare, selbst Oelbäume tragende Ebenen. Die hauptsächlichsten Produkte des Landes waren Salz, Styrax-Gummi, die zu Salben benutzte, wohlrie- chende Wurzel Iris und der Wein von Amblada. — Das Pisidien durch- ziehende Gebirge war ein vom Cadmus in Phrygien aus östlich hinstrei- chender, hoher und rauher Hauptzweig des Taurus, der in der Gegend von Termissus den Namen Sardenusus führte und an der Grenze zwischen Mi- lyas und dem eigentlichen Pisidien Climax (Ä7/(ua's,, j. Deliktagh) hiess, unter welchem Namen er sich bis nach Lycien hineinzog. (Vgl. oben S. 88.) [Der hier aus Milyas nach Pisidien führende Gebirgspass hiess Sa- porda (2ldnoydu).] — Die drei Flüsse des Landes, Catarrhactes, Cestrus und Eurymcdon haben wir schon in Pamphylien kennen gelernt (s. oben S. 92). — Die Einwohner des eigentlichen Pisidiens, die Pi- sidae (Ittaidat, oder Tluaidai), waren ein uraltes, tapfres und freies Berg- volk des Taurus, wahrsch. einerlei Stammes mit den Bewohnern des rauhen Ciliciens und Isauriens. Die Bewohner von Milyas dagegen , die Milyae (Mümui) , Beste der Solvmer in Lycien (s. S.^89), und die Einwohner von Cabalia , die Cabalenses (Ä'aßax(7g) , nach Hcrodot Maeonier, nach Slrabo aber ebenfalls Solvmer. Es gelang ihnen , durch ihre Gebirge und Bergkastelle geschützt, von denen aus sie die benachbarten Länder nicht selten durch Streifereien und Einfälle beunruhigten, stets ihre Freiheit zu behaupten, und wenn auch Pisidien später eine römische Besitzung hiess und zur Provinz Asia gerechnet (zuweilen aber auch von den Statthaltern Ciliciens mit verwaltet) wurde , so war es doch eigentlich keine solche, *) Daher wird Cabalia (dessen Grenzen sich überhaupt so gut wie die von Milyas schwer bestimmen lassen) von den Alten bald zu Pisidien (oder Pampby- lien), bald zu Lycien, und theilweise (Cibyra) selbst zu Phrygien gerechnet.
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