1850 -
Leipzig
: Mayer
- Autor: Forbiger, Albert
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Gymnasium
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
Jfrica. Aegyptus. §. 110.
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11) Mauritania Sitifensis, 12) Mauritania Caesariensis; Iii. mit der zur
Praefectura Galliarum gehörigen Dioecese Hispatiia endl. war 13) Mau-
ritania Tingitana vereinigt. (Vgl. §. 54 u. 121.)
§. iio. Aegyptus
(f A'iyvtitoq, bei den Eingebornen Chemi [Xrjplu], d. i. schwarzes, ange-
schlämmtes Land, im A. T. wegen der Zweitheilung in Ober- u. Unterägyp-
ten in der Dualform Mizrajim [bei Joseph. Afaxrp?], daher j. Misr), ein
schmales Thal zu beiden Seiten des ¡Nils von 112 g. M. Länge u. etwa
1300 □ M. Flächeninhalt, grenzte im 0. an den arab. Mb. u. die Land-
enge von Arsinoe (Arabia Petraea) , im N. an das Mittelmeer, hier nach
ihm das ägyptische Meer genannt (s. S. 48), im W. an Marmarica u. das
libysche Geb., das es vom innern Libyen trennte, u. im S. (bei der Insel
Philae, unterhalb Elephantine u. Syene) an Aethiopien. Das Klima Aegyp-
tens , das keinen Winter u. überhaupt keinen Wechsel der Jahreszeiten
kennt, war, besonders in den südlichernstrichen, drückend heiss, die Wit-
terung sehr beständig u. daher der Gesundheit sehr zuträglich, der Himmel
stets heiter u. unbewölkt. Das an sich dürre, fast nie durch Regen bewäs-
serte Land, verdankt seine ganze Fruchtbarkeit blos den regelmässigen,
jedes Jahr eintretenden Ueberschwemmungen des Nils, welcher dasselbe
3 Monate lang, von Anfang August bis Ende October, unter Wasser setzt
u. durch den zurückgelassenen, düngenden Schlamm zu einem der frucht-
barsten der ganzen Erde macht, weshalb es von den Alten nicht selten ein
Geschenk des Nils genannt wird, besonders da man auch das ganze untere
Aegypten für vom Nil angeschlämmtes Land hielt. Die Produkte Aegyp-
tens waren aus dem Pflanzenreiche ein reicher Ertrag an Getreide (beson-
ders Waizen u. Gerste), Zwiebeln, Knoblauch, Bohnen (besonders unge-
mein grosse Wolfsbohnen), Gurken, Kürbisse, Melonen, Baumwolle, Pa-
pyrus, Lotos, Oliven, die Pflanze Kiki (aus der ebenfalls ein Oel gepresst
wurde), etwas Wein (von geringerer Qualität), Feigen, eine besondre Art
Mandeln, Palmen, Sycomorus u. s. w., aber sehr wenig Bauholz; aus dem
Thierreiche Ochsen, Pferde, Krokodile, Nilpferde, Schildkröten, giftige
Schlangen, Ichneumons, Ibisse, Sperber, Trochili (Schneekönige), Heu-
schrecken, Muskilo’s u. eine Menge von Fischen u. Schaalthieren ; aus
dem Mineralreiche Gold, Edelsteine, besonders Smaragde, Basalt, Porphyr,
Granit, Alabaster u. eine Menge andre Steinarten. Die Gebirge des
Landes waren im O.: das arabische Geb. (oyrj tu ’ A^ußixu, j. Djebel
Mokkatam) mit folgenden hervorragenden Bergspitzen in der Richtung von
N. nach S. : Troicus (I'qwixov Xixlov öyog) in der Parallele von Heracleo-
polis, Alabastrites (3 Alußaazyivop od. 5a\ußaatyr]vbv öyog), 6—7 g. M.
südöstl. von der Stadt Alabastra, Porphyrites (noqtpv^lzrig oyogf östlich
von Antaeopolis bis Tentyrahin, Aeas (Aiug), in der Parallele von Thebae,
Acäbe ( Axußrj), in der Parallele vou Latopolis, Srnaragdus (X/uccyaydog
opog, j. Djebel Zaburah) , nördl. von Berenice u. dem Vorgeb. Lepte,
Melas (zov Mexuvog Xl&ov byog), zwischen Syene u. Berenice; im W.
aber das libysche Geb. (fyog zo Aißvxov, j. Djebel Silsili) mit dem M.
Thinödes (Qivwdeg) od. dem Sandberge an der Grenze von Marmarica.
Ein einzelner merkwürdiger Berg war der M. Casius (o Kacuog, j. El
Forbiger, Leitfaden. 14