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1. Kurzer Abriß der alten Geographie - S. 227

1850 - Leipzig : Mayer
Africa. Cyrenaica. §. 113. 227 Landschaft, wo die Erndte der Fruchtfülle volle 8 Monate lang dauerte. Die vorzüglichsten Produkte desselben waren Weizen, Oel, Wein u. aller- lei Baumfrüchte, besonders Datteln, Feigen, Mandeln u. s. w., Gurken, Kohl, Trüffeln, Buchsbaum, Safran, eine Menge wohlriechender Blumen zu Parfümerien, besonders aber ein reicher Ertrag von Silphium [u. den« daraus bereiteten onog Kvqyvuiog]; ferner Honig, treffliche Pferde, Strausse u. s. w.; leider aber wurde das Land auch häufig von grossen Heuschrecken- schwärmen heimgesucht. Dieser Küstenstrich war schon im 7. Jahrh. v. Chr. von Griechen (Theräern) in Besitz genommen worden, die hier einen mächtigen, durch Schifffahrt, Handel, Künste u. Gewerbe blühenden (an- fangs republikanischen, später monarchischen) Staat gründeten, der eine Zeit lang selbst Carthago die Spitze hot, jedoch imj. 321 von Ptolemaeus I. der ägypt. Herrschaft unterworfen wurde, u. im 1. Jahrh. v. Chr. durch Testament des letzten ptolemäischen Königs Apion an die Römer überging, von diesen aber im J. 75 v. Chr. zur Provinz gemacht u. mit Creta vereinigt wurde. Die wenigen Gebirge des Landes sind die Sandberge des Her- cules (oi ftiveg tov 'Hquxltovg) mit den Quellen des Lathon im Sw. des- selben, die Velpi Montes (tu Ovthzu byy) an der West- u. der M. ßae- colicus (ro Buixohxdv oqog) an der Südgrenze. Die Vorgebirge waren in der Richtung von 0. nach W. : Zephyrium (Zeqvyiov, j. Cap von Derne), 150 Stad, westl. von Darnis. Phycüs (&vxovg, j. Ras Sem), 100 Stad, westl. von Apollonia, die nördlichste Spitze des östlichem Theils der libyschen Küste, 2800 Stad, vom Vorgeb. Taenarum im Peloponnes u. 125 Mill. von Creta. Boreum (Boyeioe, j. Cap von Trajuni), der östl. Endpunkt der grossen Syrte. Der einzige Fluss des Landes war der auf den Sandbergen des Hercules entspringende, gegen N. fliessende, u. zwi- schen Arsinoe u. Berenice mündende Lalhoti (Au&ojv, Arj&wv, Lethon, Lethes amnis) im W. des Landes, der nach Ptol. mit einem See in Ver- bindung stand, welcher nach Strabo höchst wahrsch. See der Hesperiden Ceoneyldcov Xiynrj) hiess. [in diesem Flusse u. See glaubte man nämlich späterhin unstreitig den alten, fabelhaften Fl. Triton (Tyirwv) u. See Tritönis (Tyircovig) in Libyen wiederzufinden*), da man die so gesegne- ten Fluren Cyrenaica’s für die gepriesenen Gärten der Hesperiden hielt. Jetzt sind beide bis auf einige kleine Lagunen zwischen Tauchira u. Bere- nice verschwunden.] Ausserdem fand sich nach Ptol. noch unterhalb der Stadt Paliurus ein an Konchylien ungemein reicher Landsee. — Die Haupt- bewohner des Landes, Cyrenaei (Kvqyvuloi, auch Cyrenaici) waren die eingewanderten Griechen (später mit Juden u. Römern vermischt); doch werden im innern Lande auch mehrere einheimische, von jenen unter- jochte Völkerschaften genannt, nämlich die Giligammae an der Grenze von Marmarica (s. S. 225), die Darcitae (Bayuitul) um die Stadt Barce her (s. unten), die Ararauceles (A^uqucnyxeg), östl. neben den vorigen, dann südl. von diesen u. östl. von den Sandbergen des Hercules die Als- bytae ( Aaßvxui, bei Herod. Aoßvotatß, ferner westl. von diesen an der Grenze von Africa propria u. oberhalb der velpischen Berge die Maca- ) Die spätere Zeit suchte den Fluss u. See Triton in der Regio Syrtica. S. unten S. 230. 15
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