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1. Kurzer Abriß der alten Geographie - S. 257

1850 - Leipzig : Mayer
Europa. Hispania. §. 122. 257 die südlichere Hälfte, besonders Lusitanien u. Baetica, das Mittelland aber für sehr ungleich hinsichtlich der Fruchtbarkeit u. die nördlichem Striche für kalt, rauh u. minder ergiebig. Die Produkte des Landes waren aus dem Thierreiche: eine Menge Schafe (besonders in Lusitanien u. Baetica, aus deren trefflicher Wolle sehr feine Gewebe gefertigt wurden), Schweine (deren Schinken sehr gesucht waren, besonders bei den Cerretanern u. Cantabrern), treffliche Pferde, sehr gute Maulesel (namentlich auf den ba- learischen Inseln) u. Esel (besonders in Celliberien), ausserdem eine Menge Wild , jedoch wenig reissende Thiere (ausser Bären auf den Pyrenäen), eine auffallende Menge Kaninchen, Biber, viele Wasservögel, Fische, Muscheln u. Austern, Bienen (daher viel Honig u. Wachs), Kermes u. s. w. ; aus dem Pflanzenreiche: eine Menge Getreide, herrlicher Wein (besonders in Laletanien, auf den Balearen u. anderw.), sehr gutes Oel, Feigen, Po- meranzen, Maronen u. andre Südfrüchte u. treffliches Obst, (selbst die spanischen Eicheln wurden als Leckerbissen beim Nachtisch genossen), eine Menge Flachs (woraus die Einw. von Saetabis, Emporium u. s. w. feine Gewebe verfertigten) u. Spartum (eine Art Pfriemengras, woraus man Schiffstaue u. andre Seiler- u. Flechtwaaren fertigte), Coccus- oder Scharlachbeeren u. viele andre als Färbestoff dienende Pflanzen u. Wur- zeln, endlich eine grosse Menge Holz (namentlich gutes Schiffbauholz in Turdetanien) u. Pech ; aus dem Mineralreiche : Edelsteine, Gold in grosser Menge (auch aus den Flüssen), Silber (an vielen Orten, namentlich bei Carthago Nova, Ilipa, Sisapon u. Castulo), Kupfer (besonders bei Cotinae), Eisen, Zinn (namentlich in Lusitanien, Galaecien u. im Baetis), Blei (be- sonders bei Castulo), Bleiglätte, Quecksilber, Minium (vorzüglich in Bae- tica u. imminius), Chrvsocolla, Zinnober, blaue Mineralfarbe (caeruleum), Marmor, Frauenglas u. Salz in grosser Menge, theils Stein-, theils Quel- len- u. Seesalz (welches besonders zum Einsalzen von Fischen gebraucht wurde, zu welchem Zwecke es in Hisp. sehr grossartige Anstalten gab). Mit allen diesen Produkten trieb das Land einen , durch die vielen schiff- baren Ströme sehr beförderten, lebhaften Handel, besonders nach Rom. — Was die Einwohner betrifft, so waren die Ibères ('/ßrjqeg) od. Ibèri, von uns unbekannter Herkunft, nach den Annahmen der Alten die Urbe- wohner des Landes, zu denen dann über die Pyrenäen herüber Celten ein- wanderten , die sich dann mit jenen zu einem Volke vermischten, nun Celtibëri od. Celtibères (Ktlxlßriqtg) genannt wurden, u. besonders im Mittellande , doch auch in Lusitanien u. an der Nordküste wohnten, wäh- rend neben ihnen auch unvermischte, theils rein iberische, theils rein cel- tische, Stämme im Lande wohnhaft blieben u. zwar jene (die Stammväter der heut. Basken) in den Pyrenäen u. an allen 3 Küsten des Landes, diese aber am Anas im sogenannten Cuneus (s. S. 259) u. in der Nordwestspitze der Halbinsel od. in Galaecien. An den Küsten (namentlich an der See- küste) waren auch viele, theils phünicische (u. carthaginiensische), theils griechische Kolonisten angesiedelt, u. endlich hatten sich über die ganze Halbinsel römische Einw. verbreitet, die ihre Sitten u. Gebräuche, ja selbst ihre Sprache allmählig im ganzen Lande einheimisch machten. Die Ge- schichte Hispaniens beginnt für uns eigentlich erst mit dem Eindringen der Carthaginienser im J. 238 v. Chr., denn vorher hatte man nur von Forbiger, Leitfaden. 17
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