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1. Kurzer Abriß der alten Geographie - S. 258

1850 - Leipzig : Mayer
258 Zweiter Theil. zwei reichen u. blühenden Handelsstädten des Landes, den phönicischen Kolonien Tartessus u. Gadeira od. Gades, eine dunkle Kunde. Durch Ha- milkar u. Hasdrubal, der auch im J. 229 Carthago Nova gründete, wurde nach u. nach der südliche Theil von Hispanien, dessen Besitz die Punier für den Verlust von Sicilien u. s. w. im ersten punischen Kriege entschä- digen sollte, erobert. Die wachsende Macht der Carthag. in Hispanien aber erregte bald den Neid u. die Eifersucht der Römer, welche daher im J. 228 den Vertrag bewirkten , dass die Punier den Iberus nicht über- schreiten, Saguntum aber, obgleich auf der Westseite dieses Stroms gelegen, neutral bleiben u. unter röm. Schutze stehen sollte. Dieser Vertrag ward jedoch durch Hannibal gebrochen, der Sagunt im J. 218 eroberte u. da- durch den Römern einen längst ersehnten Vorwand gab , mit einem Heere in Hispanien einzudringen, welches nun ein Hauptschauplatz des zweiten punischen Krieges wurde. Dem P. Cornelius Scipio gelang es endlich, im J. 206 alle Carthaginienser aus der Halbinsel zu vertreiben, u. so war denn, nachdem Scipio auch noch mehrere widerspenstige Städte der Hispanier selbst erobert hatte, das ganze südlichere Hispanien in den Händen der Römer. Nun galt es aber auch noch, das nördliche, selbst den Puniern nicht unterworfen gewesene, Land zu unterjochen, u. daraus entspann sich ein langwieriger, blutiger Kampf, der volle 2 Jahrh. fortgesetzt werden musste, ehe sich die Römer rühmen konnten, Herren der ganzen Halbinsel zu sein. Besonders leisteten die Celtiberer (die erst durch Tib. Gracchus in den J. 180—178 völlig unterworfen wurden), die Lusitanier (deren süd- lichere Hälfte diesseit des Tagus erst der Fall Numantia’s im J. 133 unter die Botmässigkeit der Römer brachte, während der nördlichere Theil jen- seit dieses Stromes erst im J. 61 von Jul. Cäsar völlig bezwungen wurde) u. die nördlichem Gebirgsvölker, namentlich die Cantabrer u. Asturer (die erst nach Beendigung des Krieges mit Sertorius u. der völligen Besiegung der pompejanischen Partei im J. 22 unter Augustus gänzlich überwältigt wurden) den hartnäckigsten Widerstand. Nun erst, unter August’s Regie- rung, konnte die ganze Halbinsel als röm. Besitzthum betrachtet werden, u. nun hörte auch die bisherige, seit Vertreibung der Carthaginienser üblich gewordene Eintheilung des den Römern schon früher unterworfen gewesenen Theiles derselben in Hispania citerior (rj ivzog 'Jonurla) dies- seit des Iberus, u. ulterior (r; inrog od. ¿'fco Vott.), jenseit dieses Stromes, auf, u. ganz Hispanien wurde in 3 der Grösse nach sehr ungleiche Pro- vinzen, Tarraconensis, Baetica u. Lusitania getbeilt, von welchen Bae- tica senatorische Provinz, die beiden andern aber Provinciae Caesaris wur- den. ( Ueber ihren Umfang u. ihre Grenzen würd weiter unten die Rede sein.) Eine andre von Augustus herrührende od. doch wenigstens vervoll- kommnete Einrichtung war die Eintheilung des ganzen Landes in gewisse Gerichtssprengel, Conventus Juridici, oder die Einsetzung von Überge- richtshöfen in den 14 bedeutendsten Städten desselben. Bei der späteren neuen Eintheilung des ganzen Reichs unter Constantin wurde Hispanien (mit Einschluss von Mauritania Tingitana) in 7 Provinzen getheilt: Bae- tica, Lusitania, Gallaecia, Tarraconensis, Carthaginiensis, Baleäres (u. Mauritania Tingitana in Africa), deren Hauptstädte (in der genannten Ordnung) Hispalis, Emerita, ßracara, Caesaraugusta, Carthago Nova,
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