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1. Kurzer Abriß der alten Geographie - S. 311

1850 - Leipzig : Mayer
Europa. Germania. §. 125. 311 indem er jenen 3 von Tacitus genannten noch die Vindxli als vierten u. die Peucini u. Bastarnae als fünften hinzufügt, so beruht diess hlos auf einem Irrthume. Wohl aber kommt, da die Alten auch Scandinavien zu Germanien rechneten, im äussersten N. noch ein vierter Hauptstamm hinzu, die Hitleviones (von hellu, Fels, also Bewohner eines felsigen Landes), die Bewohner der scandinavischen Halbinsel, die in Suiönes (Sueonen, Sveans i= Schweden) u. Sitönes zerfallen.*) Die einzelnen Völker- schaften des nur in seinen westlichem Theilen auf einige u. in seinem südwestlichsten Winkel auf längere Zeit der römischen Herrschaft unter- worfenen Landes**) mit ihren einer Erwähnung werthen Städten (über deren wahre Lage aber freilich das Ortheil ein höchst unsicheres ist) waren folgende : a) längs der Nordküste in der Richtung von W. nach 0.: die Frisii ((Ppeioiot, Frisönes, Cpqiooovtq, Frisei, Frisaei, Frisaevones), das nordwestlichste Volk des Landes zwischen Rhenus u. Amisia um den Flevo Lacus u. mehrere andre Seen her, welche von Ackerbau u. Vieh- zucht lebten, u. besonders grosse Rinderheerden hatten. Unter ihren Ort- schaften sind zu nennen . der Manarmanis od. Manarmanus Portus (Ma- vafjpavlg od. Mavciqpuvbq hprjv, j. Marna? nach A. die Schanze Oost- Mahorn an der westfriesischen Küste) , wahrsch. an der Mündung des Fl. Unsingis (? der heut. Hunse bei Groningen); Amisia (hei Ptol. ’yl^idosia, bei Steph. 'Apiogu, bei Delfzyl, Emden gegenüber? nach A. bei Ems- büren od. Soest), ein Hafenort am linken Ufer des gleichnamigen Flusses, östl. vom vorigen: Flevum ((Pkrjovp, j. wahrsch. von den Fluthen des Dol- die Si/evi, sowie über die spätem Volkerverbindungen der Alemanni, Franci u. Saxones s. weiter unten ) ') Man vermuthet, die Sniones wären die wirklich germanischen, die Sitones aber (vielleicht die finnischen Cvenas in Cvenland?) die nicht germanischen Be- wohner Scandinaviens. **) Hauptmomente aus der Geschichte : Erstes Auftreten der Germanen (in Verbindung mit Celten) im Zuge der Cimbren u. Teulonen in den J. 113 ff. v. Chr. — Ariovist’s Einfall in Gallien u. Zurücktreibung durch Jul. Cäsar im J. 58 v. Chr. — Cäsar’s zweimaliges, erfolgloses Eindringen in Germ, in den J. 55 u. 54 v. Chr. — Feldzüge des Drusus (12—8 v. Chr.), u. seines Bruders Tiberius (8—6 v. Chr. u. 3 u. 4 n. Chi;., dazwischen des Domitius Ahenobarbns von 6—1 v. Chr.), durch welche wirklich der Westen Deutschlands zwischen Rhein u. Weser der röm. Herrschaft unterworfen u. von röm. Statthaltern verwaltet wurde. — Be- freiung Germaniens durch Hermann den Cherusker im Teutoburger Walde, 9—11. Sept. d. J. 9 n. Chr. — Neue, zum Theil glückliche Unternehmungen des Germa- nicus gegen Deutschland (14—17 n. Chr.), welche wenigstens die zunächst am Rheine wohnenden Völkersch. auf einige Zeit lang wieder von den Römern ab- hängig machten. — Innere Zwistigkeiten u. Kämpfe unter den Germanen selbst machen es den Römern möglich, sich in den J. 16—68 in dem südwestlichsten Theile Germaniens östl. vom Oberrhein u. nürdl. von der obern Donau, in den so- genannten Agri decumales (s. unten S. 320), dauernd festzusetzen u. diesen Theil des Landes schon bestehenden Provinzen ihres Reiches einzuverleiben. — Auf- stand der Bataver unter Claud. Civilis in den J. 70 u. 71 , an welchem auch das westliche Germ. Theil nimmt. — Der grosse Markomannenkrieg an der Donau unter Antoninus Philosophus in den J. 167 —180, den Commodus durch einen für die Deutschen vortheilhaften Frieden endigt. — Häufige Einfälle der Germanen in’s römische Gebiet sow'ohl jenseit des Rheines als der Donau u. endliche Ver- nichtung des weströmischen Reichs durch germanische Haufen in Folge der Völ- kerwanderung.
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