1850 -
Leipzig
: Mayer
- Autor: Forbiger, Albert
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Gymnasium
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
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Zweiter Theil.
sen od. Wittenberg, od. die Dörfer Gr. u. Kl. Lupps an der Elbe) u. Bi-
curgium {Biyiovqyiov, vulgo Blkovq8lov , j. Erfurt? nach A. das Dorf
Bickenriede bei Mühlhausen). Südöstl. von ihnen sassen am nördl. Ab-
hange des M. Asciburgius (in der Oberlausitz u. Schlesien) die Silingae
(^i).lyyut) u. Marsigni, denen wahrsch. die Orte Stisudäta (£ovaovd'ara,
j. Zittau? nach A. Bautzen od. das Dorf Suscho am Spreewalde), Stra-
göna (Jlrquyovu, j. Striegau? nach A. Strehlen zwischen Brieg u. Schweid-
nitz) gehörten. Weiter östl. folgten dann die Lycjti (Avytoi, auch Aov-
ytot, Aov'i'oi, Lugii, Luginnes), ein sehr grosser u. weit verbreiteter
Volksstamm zwischen dem Viadus u. der Vistula , der im N. die Burgun-
dionen, im S. die Bastarner, im Vv. die Marsingner, Silinger u. Semnonen
zu Nachbarn hatte, (sich also über das östliche Schlesien u. über den
Theil von Polen verbreitete , den die Weichsel von ihren Quellen an bis
zu ihrer nordöstlichen Wendung bei Bromberg umgrenzt), u. in mehrere
einzelne Völkerschaften zerfiel, unter welchen besonders die Manimi od.
Omäni (’ Ogavvoi), gleich südl. neben den Burgundern (in der Gegend
von Posen u. südl. bis an die Obra u. Lubienka?), weiter gegen S. die
Duni (Aovroi, vulgo Aidovvoi, etwa zwischen Liegnitz u. Kalisch), noch
südlicher die Elysii (Schlesier? etwa zwischen Breslau u. Brieg bis an das
Grenzgebirge zwischen Petrikau u. Czenstochau) u. Burii (Bovyot, Bovq-
qoi , iu der Gegend der Oder- u. Weichselquellen, etwa zwischen Brieg,
Ratibor, Krakau u. Czenstochau), dann östl. von den Buriern die Arii
etwa zwischen Krakau, Sandomirz u. den Quellen der Nida, Pilica u.
Kamiena) u. über ihnen, östl. von den Elysiern u. Omanern, die Naharväli
(an der Weichsel zwischen den Fl. Kamiena u. Bzura , u. landeinwärts
bis westl. von Petrikau) genannt werden. In ihr Gebiet fallen namentlich
folgende Ortschaften: hei den Omanern Setidäva (^¿rldava, j. Zydowo,
südl. von Gnesen); bei den Dunern Calisia (Kahaiu, j. Kalisch) u. Lugi-
dünurn (j. Liegnitz? nach A. Breslau); hei den Elysiern wahrsch. Arso-
nium (’Aqcsoviov, j. Osiakow an der Warthe? nach A. Marsenik hei
Sieradz od. Radom); u. bei den Buriern wohl Budongum (Bovdoqiyov,
j. Ratibor? nach A. das Dorf Brieg zwischen Glogau u. ßeutben), Budor-
gis (Bovdoyyig, die Stadt Brieg an der Oder?), Carrhodünum (Aapyo-
dovvov, j. Zarnowice am Fl. Pilica? nach A. Krakau), Asanca ( Aoayxa,
j. Stary Schanza od. Alt-Sandek am Popper) u. a. In dem südlichsten
Striche Germaniens endlich wohnten in der Richtung von O.nachw. noch
folgende Völker: die Osi (zwischen den Quellen der Oder u. des Gran?)
u. Gothini (nordöstl. von den vorigen um die Quellen der March her),
welche als nördl. Nachbarn derquaden u. östliche der Markomannen in den
äussersten Theilen des hercynischen Bergwaldes (s. S. 307) , wo dieser
mit den Karpathen zusammenhäugt, sassen. *) Ihre südl. Nachbarn waren
die Quadi (Xovddot), ein grosses u. mächtiges, mit den Markomannen in
der engsten Verbindung stehendes (u. wahrsch. mit ihnen zugleich in die-
sen Gegenden eingewandertes) Volk, das zwischen dem Gabrela M., dem
'“) Ptol. kennt weder die Osi noch die Gothini u. nennt vielmehr in diesen
Gegenden die sonst unbekannten Sidönes (Aidojvse'), Cogni (Kwyvoi) u. Visburgii
(Ovioßovqyioi).