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1. Kurzer Abriß der alten Geographie - S. 343

1850 - Leipzig : Mayer
Europa Italia. §. 127. 343 überall, namentlich in Calabrien, Campanien, Picenum, dem Sabinerlande u. s. w. (das beste Oel war das von Venafrum). Italien war auch reich an Wäldern u. lieferte daher eine grosse Menge Bau- u. Nutzholz, beson- ders Etrurien, das Land der Sabiner, Calabrien u. s. w., der Silawald in Bruttium aber u. das Gebiet der Nemeturici in Ligurien sehr gutes Pech. Heilkräuter (z. B. Wermuth) wuchsen auf dem M. Apenninus, dem M. Circaeus, in Ligurien (ligusticum) u. anderw., u. die als Räucherwerk benutzte Sabina herba (Säbenbaum, Sadebaum) im Sabinerlande. Von Gemüsen u. Küchengewächsen werden namentlich Zwiebeln (in Apulien, Campanien, dem Lande der Alarser u. s. w.), Schnittlauch u. Porree- zwiebeln (bei Aricia u. Tarentum), Kohl (in Bruttium, bei Cumae u. an- derw.), Bohnen (im Lande der Marser) u. andre erwähnt. Kapern wuch- sen namentlich in Apulien, Krapp von besondrer Güte bei Ravenna. Unter den Blumen Italiens werden besonders die Rosen von Paestum ausgezeich- net. Das Mineralreich war im Ganzen weniger ergiebig, jedoch (nach Pli- nius) nicht wegen Mangel an Metallen , sondern weil der Bergbau durch einen Senatsbeschluss verboten worden sei. Gold fand sich in Oberitalien (bei Vercellae u. Ictimuli), Eisen in Etrurien u. auf der Insel Ilva, Kupfer in Etrurien, Umbrien u. Bruttium. Marmor wurde an mehrern Orten ge- brochen, namentlich bei Luna in Etrurien, Alabaster besonders bei Vola- terrae ebendas., vulkanischer Tultstein od. Peperin namentlich bei Tar- quinii u. Volsinii in derselben Landsch., Schieferstein bei Luna u. Tuscu- lum. Vorzüglicher Töpferthon fand sich besonders bei Arretium (wo, wie überhaupt in ganz Etrurien, treffliche Töpferarbeiten verfertigt wurden); Ligurien liefert das ligurium, eine dem Bernstein ähnliche Steinart, das Sabinevland den Sabinas lapis, u. Umbrien sehr gute Kreide. Seesalz wurde an mehrern Orlen gewonnen, namentlich bei Salapia in Apulien. Endlich war Italien reich an Mineralquellen, besonders die Landsch. Etru- rien. — Die Bevölkerung Italiens war eine höchst gemischte, indem sich zu den Ureinwohnern eine Menge fremder Einwanderer von der ver- schiedensten Abstammung gesellt hatte, so dass kein andres Land Europa’s von gleichem Umfange ein gleiches Gemisch von Einwohnern der mannich- faltigsten Herkunft enthielt. Als Ureinwohner Italiens gelten uns (da ihre Einwanderung in eine vorhistorische Zeit fällt) namentlich folgende, den altitalischen Zweig der indoeuropäischen Völkerfamilie bildende Stämme: die Ausönes (Aüooveg, auch Ausonii) od. Aurunci (Avyovyxoi, welcher Name vielleicht nicht ganz identisch mit dem der Ausoner ist, sondern nur einen Zweig derselben bezeichnet), die ursprünglich in Bruttium u. Luca- nien sassen, sich dann, von den Oenotrern verdrängt, weiter nördl. nach dem Liris u.vulturnus hinzogen, u. zuletzt an den Grenzen von Latium u. Campanien wohnten, aber, von den Römern bezwungen, ganz aus der Ge- schichte verschwinden; die Umbri (bei den Griechen ’ Opßqlxoi) , früher das herrschende Volk in ganz Mittelitalien, das aber, theils von den Tyr- rhenern, theils von den Cellen unterworfen u. verdrängt, zuletzt nur noch auf das spätere Umbrien zwischen dem Rubico u. Aesis beschränkt war, während ein Zweig von ihm, die Aborigines (’Aßoqiylveg), in Verbindung mit den Pelasgern die Sikuler aus Latium vertrieb u. hier die Stammväter der Latim wurde (vgl. unten S. 367); die Opici ('Onixoi) oder Osci
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