Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 335

1832 - Leipzig : Brockhaus
335 Nach Cüvier's Untersuchungen war die fossile Hyäne ziem- lich um ein Dritttheil größer als die größeste jetzt lebende Species, die gestreifte; hinsichtlich der Zahne glich sie mehr der Hyäne vom Kap. Ihre Schnauze war kürzer und stär- ker als die Schnauze jener beiden Species, ihr Biß daher mächtiger. Die Länge her größten neuern bekannten Hyäne betrug 5 Fuß 9 Zoll. Die Hyänen, welche man auf dem Continent in Höhlen und Grus gefunden, stimmen ganz mit denen von Kirkdale überein. Die Fundorte sind: Müggendorf in Franken, die scharzfelder und Baumannshöhle auf dem Harz, die Sund- wichshphle in Westphalen (wo Herr Sack in Bonn mit den Hyänen, Knochen vom Höhlenbär, arktischen Bär, Viel- fraß, Rhinoceros, Hirsch u. s. w. fand; die Knochen der Hirsche und Rhinocerosse beschreibt Herr Sack so, daß ihre weicheren Theile abgebrochen sind und deutliche Spuren der Zähne wilder Thiere tragen, die sie benagt haben), Fouvent im Doubs - Departement, Köstritz in Sachsen, Kanstadt, Eich- städt, westlich vom Harz. zwischen Osterode und Dorste, Arnothal. —• Die muggeudorser, scharzfelder und sundwicher Höhlen scheinen wie die von Kirkdale Thierhöhlen gewesen zu sein; in allen genannten Höhlen kommen mancherlei andere Thierceste vor. r Im Jahre 1822 brachte Herr Blorham an Herrn Buck- land einige Knochen aus den Thonlagern von Lawsord, in welchen sich oft Reste von Elephanten und Rhinoceros finden. Diese Knochen erkannte Herr Buckland sogleich für die einer sehr alten Hyäne; an ihnen war- nicht die leiseste Spur von Bruch zu bemerken; sie sind, nach ihm, Ueberbleibsel einer Hyäne, welche durch die Sündflut umgekommen war, nicht wie die Urthiere der kirkdaler Höhle durch Hyänen. Ebenso unverletzt waren die in jenen Lehmlagern gefundenen Ele- phanten- und Rhinocerosknochen. Brown in seiner Reise nach Darfur berichtet, daß, wenn eine Hyäne verwundet wird, ihre Gesellinnen sie alsbald in Stücken zerreißen und verzehren. Daher ist es höchst wahr- scheinlich, daß die zerfetzten Reste von Hunderten von Hyä- nen, welche mit den Knochen anderer Thiere in der kirkdaler Höhle vermischt liegen, von überlebenden Hyänen selbst in diesen Zustand gebracht waren. Ja, Herr Buckland führt Beispiele an, daß eine Hyäne ihre Vorderfüße, eine andere ihren einen Hinterfuß allmälig abgenagt hat. Eine Menge Ueberbleibsel junger Hyänen in der kirkdaler Höhle scheinen selbst zu beweisen, daß diese von ältern, stärkern getödtet und verzehrt worden sind.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer