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1. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 340

1832 - Leipzig : Brockhaus
340 f kugel bewohnten, in welchen ähnliche Knochen unter vollkom- men ähnlichen Umständen gefunden worden sind, und zwar nicht versteinert, sondern wie gewöhnliche Gcabknochen in dem Lehm, Thon, Grus eines großen Theils von Nordeuropa eben sowol als von Nordamerika und Sibirien. Die Ka- tastrophe, welche dieses aufgeschwemmte Land erzeugte, scheint die letzte gewesen zu sein, welche über die ganze Erde wirkte; später fallen locale und partielle Bildungen, wie die'von Deltas, Tuff u. s. w. Merkwürdig ist es, daß Elephanten, Rhinoceroffe, Hip- popotamen und Hyänen, deren Knochen über so weite Lander der gemäßigten und Polarlander der nördlichen Halbkugel verbreitet sind, jetzt nur in tropischen Klimaten, besonders im Süden des Aequators leben, ja daß nur im südlichen Afrika, am Kap der guten Hoffnung, alle diese vier gegen-- wärtig zusammen leben und sterben, wie einst in Britannien, während der Hippopotamus jetzt nur Afrika angehört, Ele- phant, Rhinoceros und Hyäne weit über Asien verbreitet sind. — Nun entsteht die Frage: welches Klima herrschte auf der nördlichen Halbkugel zu der Zeit, da jene Thiere der heißem Lander dort lebten? Cüvier meinte, da einige der fossilen Thierspecies von den jetzt lebenden verschieden seien, so dürf- ten sie eine solche Constitution gehabt haben, daß sie die Strenge des nördlichen Winters ertragen konnten. Diese Meinung wird durch den im tungusischen Eise mit allem Fleisch aufgefundenen Elephantenleichnam unterstützt, da dessen Haut theilweise mit langem Haar und Wolle bedeckt war; ferner durch das in derselben Gegend (im gefrorenen Grus des Vilhoui) 1771 gefundene haarige Rhinoceros, dessen Fleisch und Fell erhalten waren, und dessen Kopf und Füße man jetzt in Petersburg aufbewahrt zugleich mit dem Skelet des erwähnten Elephanten. Hierzu fügt Cüvier, daß es Ge- schlechter existirendec Thiere gebe, deren verschiedene Species für die Extreme der polarischen wie der tropischen Klimate geeignet waren. Andererseits behauptet man, daß das häufige Vorkommen fossiler Krokodile und Schildkröten, ferner solcher Pflanzen und Muscheln (z. B. des Nautilus), die im Bau und Cha- rakter den Pflanzen und Muscheln, welche gegenwärtig heißen Klimaten angehören, genau verwandt sind, es wahrscheinlicher mache, daß das Klima, in welchem diese Pflanzen lebten und starben, warm gewesen sei, als daß alle diese Geschöpfe seitdem ihre Namr sollten verwandelt haben. Hierzu fügt Herr Buckland den wichtigen Einwurf: wovon denn Ele- phant, Rhinoceros rc. sich in dem eisigen Klima am sibiri-
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