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1. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 343

1832 - Leipzig : Brockhaus
manns - und scharzfelder Höhle am Harze, so in den gaileu- reuther und andern in Franken. In den fränkischen Höhlen, wie in mehreren des Harzes, haben vorzüglich zwei unterge- gangene Bärenspecies gehaust. Rosenmüller, Cüvier und Blumenbach sind alle der Meinung, daß sie in diesen Höhlen gelebt haben und gestorben, ja auch geboren worden sind, weil man Knochen eines ganz kleinen Baren gefunden hat, der gleich nach der Geburt gestorben sein mußte. Da diese Baren nicht solche Knochenfreffer sind wie die Hyänen, so findet sich bei den Ueberbleibseln auch kein solches Borwalten der Zahne in Vergleich zu den Knochen. Diese liegen theils vereinzelt, theils in großen Haufen, die verschiedenartigsten unter einander gemengt. Oft sind sie durch Tropfstein zu einer Breccie verbunden; in den untern Theilen der Höhlen liegen die meisten. Der Bar (ursus spetaeus) mochte die Größe eines großen Pferdes gehabt haben. Mit den Resten des Baren fanden sich welche von Hyänen in der gailenreu- ther Höhle, was für die Existenz dieses Bären vor der Sünd- flut spricht. Diese wurde bestätigt, da man in Oberösterreich Bärenschädel und Knochen in einer Art diluvischen Pudding- stein fand, desgleichen Bärenzähne zusammen mit Resten von Elephanten, Rhinocerossen und Hyänen im Diluvium bei Kann- stadt und in dem des Arnothales. — Cüvier sagt, daß den Knochen der fränkischen Höhlen ähn- liche auf eine Erstreckung von mehr als 200 Stunden ge- funden werden, % aller gehörten der genannten Species des Bären an, •§• der übrigen untergegangenen Hyänen, wenige einem Thiere, das dem amerikanischen Jaguar gleiche u. s. w. Reste von Elephanten, Rhinocerossen, Pferden, Ochsen rc. kommen in den Bärenhöhlen nicht vor, wahrscheinlich weil der Bär Pflanzennahrung vorzieht, wenn er sich aber an Thiere macht, lieber ihr Blut aussaugt als ihr Fleisch frißt. In der scharzfelder Höhle hat man dennoch Rhinocerosreste unter den Bärenknochen gefunden, ebenso in der Sundwich- höhle nebst Knochen vom Hirsch, Vielfraß und von der Hyäne. Unter den fränkischen Höhlen ist das Kühloch unweit Müg- gendorf die merkwürdigste. In dieser einzigen Höhle, deren Gestalt und Verhältnisse dem Innern einer geräumigen Kirche gleichen, liegen Hunderte von Fudern schwarzen thierischen Staubes, den Boden bedeckend, im Durchschnitt 6 Fuß hoch, welche Höhe mit der Länge und Breite multiplicirt über 5000 Kubikfuß Staub gibt. Rechnet man nun 2 Kubikfuß Staub und Knochen auf Ein Thier, so würden in dieser ein- zigen Höhle die Reste von 2500 Baren liegen. Auch Zähne und Knochen findet man in dem Staube, der ganz trocken
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