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1. Bilder aus der Länder- und Völkerkunde, wie auch aus der Physik der Erde - S. 11

1858 - Osnabrück : Rackhorst
11 größeren Entfernungen sichtbar sein, als wirklich der Fall ist. Der über 11000 Fuß hohe Pie de Teyde auf Teneriffa, der, wenn die Erde eine flache Scheibe wäre, bei reiner Luft auf mehrere hundert Meilen dem bewaffneten Auge sichtbar bliebe, verschwindet schon in einer Entfernung von 29 Meilen selbst in den besten Ferngläsern. Es bleibt daher zur Erklärung dieser Erscheinung nur die schon oben ausgesprochene Annahme übrig, und weil die Meeresfläche über Zweidrittheile der gesummten Erdoberfläche ausmacht, und die Flachländer, wo die Erscheinung dieselbe ist, wie auf dem Meere, einen größeren Raum einneh- men, als die Gebirgsländer, so berechtigt uns die Allgemeinheit dieser Erscheinung zu Wasser und zu Lande zu dem Schlüsse, daß die Krümmung der Erdoberfläche überall stattfinde, daß also die Erde eine abgerundete Gestalt haben müsse. Zu demselben Ergebniß führt uns die Beobachtung, daß überall auf Land- und Meeresflächen der kreisförmige Horizont in stets unverän- derter Gestalt sich nach allen Richtungen mit dem Beobachter dergestalt fortbewegt, daß dieser sich überall in seinem Mittel- punkt befindet, was nur auf einem runden Körper möglich ist. Zwei Beobachtungen anderer Art führen nicht nur zu dem- selben Resultat, sondern bringen uns auch um einen entscheiden- den Schritt weiter. Bekanntlich sind in den weiter östlich ge- legenen Ländern seit der Zeit, da ihnen am Morgen die Sonne über dem Horizonte erschienen ist, schon mehrere Stunden ver- flossen, drei z. B. wenn sie 45 o östlicher liegen, wenn sie denen, welche mehr westlich liegen, eben erst aufgeht. So geht den Chinesen die Sonne unter, während es in Deutschland Mittag ist, und dis Freistaaten am Missisippi noch einige Zeit warten müssen, bis ihnen die Sonne den neuen Tag bringt. Offenbar geht also die Sonne den östlichen Ländern früher auf, als den westlicher gelegenen. Wenn die Erde eine flache Ebene wäre, so verhielte sich dies ganz anders; denn alsdann müßten im Mo- mente des Sonnenaufganges die Lichtstrahlen wegen ihrer außer- ordentlichen Geschwindigkeit gleichzeitig die ganze Ebene beschei- nen, es müßten alle Orte der Erde Morgen haben, statt daß sie in demselben Momente in Wirklichkeit verschiedene Tages- zeiten zeigen. Dies läßt sich nur durch eine bogenförmige Krümmung oder Wölbung in der Richtung von Osten nach Westen rings um die-Erde erklären, und zwar muß diese Wöl- bung eine im allgemeinen vollkommen gleichförmige sein, weil gleichen Längen allemal gleiche Zeitunterschiede entsprechen. Der östlich Wohnende sieht die Sonne, die sich von Osten nach
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