1858 -
Osnabrück
: Rackhorst
- Hrsg.: Lansing, Franz, ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten, Gymnasium
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Völkerkunde?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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von 1461 bürgerlichen Jahren, welchen Zeitraum man eine
Hundfternsperiode nannte, war die ägyptische Zeitrechnung
um ein ganzes Jahr hinter dem tropischen Umlauf der Sonne
zurückgeblieben, dergestalt, daß innerhalb dieser Periode die vier
Jahreszeiten nach und nach in jeden der zwölf Monate fielen.
Die Nabonassarische Zeitrechnung beginnt mit dem
Regierungsantritt des Königs Nabonassar in Babylon, oder mit
dem 26. Februar 747 v. C. und dem 3967. Jahr der julia-
nischen Periode.
Die alten Griechen zählten ihre Jahre von der Einfüh-
rung der olympischen Spiele, die allemal von 4 zu 4 Jahren
gefeiert wurden. Ein Zeitraum von 4 Jahren wurde daher eine
Olympiade genannt. Iphitus, König zu Elis, erneuerte
diese Spiele, und diese Erneuerung dient der griechischen Zeit-
rechnung zur Epoche. Die Epoche selbst fällt auf den 23. Juli
776 v. C., d. i. in das 3938. Jahr der julianischen Periode
oder in die 194. Olympiade. Will man die olympiadische Zeit-
rechnung in die christliche Zeitrechnung verwandeln, so multipli-
ciert man die Zahl der vollendeten Olympiaden mit 4, addiert
die Zahl der unvollendeten Olympiaden zum Produkt, und zieht
die Summe entweder von 777 ab, wenn die Begebenheit in
die erste Hälfte des Jahres fällt, oder man zieht sie von 776
ab, wenn die Begebenheit in die zweite Hälfte des Jahres fällt.
Die Römer zählten im bürgerlichen Leben ihre Jahre nach
den jährlichen Consuln, die bis zum Jahre 541 n. C. existier-
ten. Die Geschichtschreiber rechneten seit August nach Erbauung
der Stadt (ab urbe condita). Nach Calo dem Aeltern fällt
die Gründung der Stadt auf das erste Jahr der siebenten Olym-
piade, also auf 752 v. C., nach Darro an das Ende des
dritten Jahres der sechsten Olympiade, also auf 753 v. C. Ge-
wöhnlich folgt man der varronischen Epoche.
Die christliche Aera (bic dionysische Aera oder Aera vul-
garis) beginnt mit dem Geburtsjahr Jesu Christi. Sie kam durch
den römischen Abt Dionysius Exiguus auf, der 566 n. C.
starb. Er setzte jedoch das Jahr der Geburt Christi um 4, viel-
leicht um 6 Jahre, zu spät an. Die jetzt allgemeine Rechnung
nach Jahren vor und nach Christi Geburt erfand Riccioli
(Ritscholi) in der Mitte des 18. Jahrhunderts. Die jetzigen Grie-
chen zählen ihre Jahre theils nach der christlichen Zeitrechnung
alten^ Stils, theils auch nach der Erschaffung der Welt. Bei
dieser Zeitrechnung, welcher auch ehedem die Russen folgten, und
welche auch die konstantinopolitanische genannt wird, ist
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