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1. Bilder aus der Länder- und Völkerkunde, wie auch aus der Physik der Erde - S. 30

1858 - Osnabrück : Rackhorst
30 von Panama, wie A. v. Humboldt bemerkt, das Bollwerk, welches die Selbständigkeit des chinesischen und japanischen Rei- ches gegen die Europäer — für jetzt noch — schützt. So ist diese, sowie die Landenge von Suez, von dem entschiedensten Einflüsse auf den Gang des Welthandels. Bon Natur — d. i. abgesehen von der Macht des Men- schen über die Außenwelt — ist das Meer die schärfste Grenz- scheide zwischen den Wohnplätzen der Menschen, die stärkste Schutz- wehr, welche ein Volk gegen die Angriffe anderer Völker haben kann, das sicherste Mittel, ein Volk bei seinen Eigenthümlichkeiten zu erhalten. Daher wählten auch die Schriftsteller, welche das Ideal eines Staates zu entwerfen versuchten, säst ohne Ausnahme eine Insel zum Wohnplatze für das Volk, das dieses Ideal ver- wirklichen sollte; z. B. Thomas Morus, Franz Bacon, Harrington, der Geschichtschreiber der Insel Felsenburg. Schon von schiffbaren Flüssen und von Strömen kann man behaupten, daß sie an sich die Menschen und ihre Wohnplätze von einander scheiden und sondern, wenn sie auch andererseits der Geselligkeit insofern befreundet sind, als sie zu Ansiedelungen an ihren Usern einladen, Völkern aus ihren Wanderzügen zu Wegweisern dienen. Nun hat zwar die Erfindung, schwimmende Inseln, d. i. Schiffe zu bauen und zu steuern, dieses Verhältniß der Gewässer und insbesondere das des Meeres zur Menschenwelt nicht gänz- lich aufgehoben oder umgeändert, wie z. B. die Geschichte Groß- britanniens beurkundet; doch ist es den Menschen durch die Er- findung und die allmähliche Vervollkommnung der Schifffahrt gelungen, einen Verkehr mit einander zu eröffnen, welchen sie sonst beziehungsweise überall nicht oder nicht ebenso leicht und vortheilhast mit einander zu unterhalten im Stande sein würden. Es ist ihnen gelungen, die Ströme in Heerstraßen, die Flüsse in Gemeinde- oder Nachbarwege, das Meer in eine Weltstraße zu verwandeln. So steht aber die gesammte Geschichte der Mensch- heit, die Geschichte der Nationen und der Völker mit der Zahl und Beschaffenheit, mit der Vertheilung und Richtung der Ströme und schiffbaren Flüsse, und ebenso mit der Gestalt unserer Insel- welt, mit dem Verhältnisse, in welchem die Wohnsitze der Na- tionen und der Völker dem Weltmeere näher oder ferner liegen, in welchem also die Nationen und Völker von dieser Weltstraße leichter oder schwerer Gebrauch machen können, in dem genaue- sten und mannichsaltigsten Zusammenhänge. Denn die Grund- ursachen aller Cultur und Civilisation sind einerseits die Gesel- ligkeit und andererseits die Unsriedsertigkeit der Menschen. Die
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