1858 -
Osnabrück
: Rackhorst
- Hrsg.: Lansing, Franz, ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten, Gymnasium
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Völkerkunde?
- Inhalt: Zeit: Geographie
34
so ist doch der Flächenraum, über welchen das Menschengeschlecht
verbreitet ist, im Verhältniß zu der Beweglichkeit der Menschen
noch immer so groß, daß schon deswegen der Gedanke, als
könnte das Menschengeschlecht dereinst eine einzige große Gesell-
schaft bilden, welche durch eine allgemein verbreitete, wahrhaft
menschliche Cultur und Civilisution der Idee der Menschheit ent-
spräche, zu den leeren Träumen oder zu den frommen Wünschen
zu gehören scheint, so gewiß auch dieser Gedanke zu den erha-
bensten gehört, welche der Mensch zu fassen im Stande ist. Aber
gerade in dieser Beziehung vermag der Mensch seine Macht über
die Außenwelt zu beurkunden; er vermag selbst über Raum und
Zeit zu gebieten. Gerade in dieser Beziehung hat die europäische
Menschheit in den neuesten Zeiten — durch die Anwendung
des Dampfes als einer Schiffe und Wagen bewegenden Kraft,
durch die Erfindung der Eisenbahnen und Telegraphen — Fort-
schritte gemacht, welche, von der Vorwelt nicht geahnt, der Nach-
welt die Aussicht auf noch größere Fortschritte eröffnen. Diese
Erleichterung des Verkehrs unter den Menschen, ob sie wohl
nur auf das Interesse des Handels und das des geselligen Um-
ganges berechnet zu sein scheint, ist dennoch zugleich den höchsten
Zwecken der Menschheit förderlich. Nur darf man in der Ge-
schichte der Menschheit nicht nach Jahrzehnten, ja nicht einmal
nach Jahrhunderten zählen. Nachzachariä.
3. Die Vulcane.
Die Zunahme der Wärme gegen das Innere der Erde
hin, läßt uns zu dem Schluffe kommen, daß dieses Innere sich
bei sehr hoher Temperatur im feurigen Flusse befinden müsse.
Don außen eindringendes Wasser und vielleicht noch andere Ur-
sachen geben nun die Veranlassung zur Bildung von Wasser-
dämpfen und zur Entstehung verschiedener anderer chemischer
Processe, unter denen (für uns wenigstens) wieder diejenigen eine
Hauptrolle spielen, bei denen eine Entwickelung von Gasen statt-
findet.
Die auf solche Weise entstandenen Dämpfe und Gase wer-
den nun zu entweichen suchen, und dabei einen Druck aus die
anstehenden Wände ausüben, etwa so wie der Dampf in der
Dampfmaschine auf die Kolben drückt, sie werden das über ihnen
lastende Gewölbe auseinander zu sprengen suchen, und dieses in
manchen Fällen auch wirklich thun. Das Durchbrechen wird da