Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Bilder aus der Länder- und Völkerkunde, wie auch aus der Physik der Erde - S. 38

1858 - Osnabrück : Rackhorst
38 Gewölbe sich hebt, muß dieses an dem Punkte der größten Kraftüußerung reißen, und da der durch das Aufheben des Bo- dens entstandene Kegelmantel eine größere Oberfläche hat als die frühere Ebene, muß eine Anzahl von Rissen zum Vorschein kommen, die sternförmig gegen den Mittelpunkt hinziehen. Leop. v. Buch hat zuerst auf diese Verhältnisse aufmerksam gemacht, und da er sie auf den vulcanischen Inseln des atlantischen Oceans beobachtete, führte er auch die dort üblichen Benennun- gen in die Wissenschaft ein. Ein durch unterirdische Mächte aufgehobener Boden gleicht von ferne einem Zuckerhute, dessen Spitze abgebrochen ist und in seiner Mitte wird der Dicke des Bodens und dem Betrage der Erhebung entsprechend, ein von allen Seiten steil einfallender kreisförmiger Abgrund sein, der durch die oben erwähnten strah- lenförmigen und zu beiden Seiten von fast senkrechten Wänden eingeschlossenen Risse mehr oder weniger von außen zugänglich gemacht wird. Der Abgrund in der Mitte heißt Caldera, der Riß, der zu ihm führt, Baranco, das Ganze Erhebungs- krater. Es sind diese Ringwälle gebildet durch die Erhebung des Bodens, der vor dem Ausbruche bereits vorhanden war, aber bei diesem seine Stellung änderte. Im Innern des Erhe- bungskraters, also in der Caldera werden wir nun die Ursache suchen müssen, welche den äußern Theil in die Höhe geschoben hat. Man findet hier im allgemeinen einen meist kegelförmigen Berg, der sehr verschiedene Höhen erreichen kann, den Erup- tionskegel, dessen Material erst bei der Erhebung zum Vor- schein kam. Die Verbindung mit dem Innern bleibt entweder offen, und der Dulcan ist thätig, die nach und nach ausgewor- fenen Massen erhöhen ihn allmählich und auf seiner Spitze ist ein neuer Krater, der Eruptionskrater, oder sie schließt sich wieder, indem der Eruptionskegel, meist ein Trachytfels, einem Pfropfen nicht unähnlich, sich in das entstandene Loch schiebt. Sehr schöne Beispiele dieser Bildung zeigen unter vielen andern die canarischen Inseln, Palma und Teneriffa. In Palma ist die Caldera vollkommen kreisrund, etwa 5000 Fuß tief und hat einen Durchmesser von 2 Stunden, mehrere Baraneo's spal- ten den Mantel, aber nur einer geht bis auf den Grund, durch welchen allein die Caldera zugänglich ist. Der hebende Gegen- stand ist gar nicht zum Vorschein gekommen, und seit der Er- hebung wurde nichts ausgeworfen. Während hier der Erhebungs- krater übermäßig entwickelt ist und die eruptiven Gesteine ganz ausgeblieben sind, wurde die Insel Teneriffa ein thätiger Vul-
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer