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1. Bilder aus der Länder- und Völkerkunde, wie auch aus der Physik der Erde - S. 41

1858 - Osnabrück : Rackhorst
41 werden, zeigt sich eine ziemlich allgemeine Reihenfolge von Er- scheinungen, die nur in der Großartigkeit ihrer einzelnen Theile verschieden ausfällt. Selten kommt ein Ausbruch unerwartet, denn schon einige Zeit vor seinem Beginnen zeigt der Vulcan durch sich immer steigernde Thätigkeit, daß er Ungewöhnliches im Sinne habe. An verschiedenen Stellen, namentlich beim Kra- ter, dringen aus den vorher ganz ruhenden Feuerbergen Säulen von Wasserdampf, Fumarolen, hervor, während jene Berge, bei denen diese Fumarolen beständig fortdauern, sich mit dichten Wolken umgeben. Der Krater, dessen Boden früher in ziemlicher Tiefe sich befunden, hebt diesen allmählich und ist nur wenig vertieft. Die Senk-Brunnen der Umgegend zeigen Mangel an Wasser, denn dieses fällt oft mehrere Fuß unter seinen bisheri- gen Stand. Man vernimmt ein eigentümliches Gezische in der Erde, wie wenn Wasser auf glühende Kohlen geschüttet wird, das endlich lauter und lauter wird und zuletzt in fernem Ka- nonendonner nicht unähnliche Schläge übergeht. Erschütterungen des Berges und der ganzen Umgegend folgen sich nun mit steigender Heftigkeit, bis endlich ein starker Knall den Eintritt des Ausbruches anzeigt. Die unterirdischen Kanäle scheinen bis- her etwas verstopft gewesen zu sein, die Hemmnisse werden über- wunden, indem der ganze Berg unter der Gewalt der gegen ihn geführten Stöße erzittert, und das Werk ist vollendet, wenn mit dem letzten Knalle der seitherige Kraterboden gesprengt wird. Die glühenden Stoffe des Schlotes sind nun bloßgelegt und so stark erleuchten sie die über dem Berge lagernde Wolke, daß der fernstehende Beobachter glaubt, es steigen Flammen aus dem Krater auf. Nun nimmt das ganze Phänomen einen geordnete- ren Lauf. Aus dem Inneren dringen dicht hinter einander große Kugeln von Wasserdampf, die über einander aufsteigen und in der Höhe in die vulcanische Wolke übergehen; sie erhalten einen um so größern Horizontaldurchmesser, je weiter sie hinaufkom- men, werden dabei aber immer platter. Das Entweichen des Wasserdampfes aus den glühendflüssi- gen Stoffen, der Lava, ist aber nicht so ohne Hinderniß, denn diese, die Kälte der Oberfläche nicht gewöhnt, erstarret bald an der Oberfläche zu Schlacken, welche erst von den Dämpfen auf- gehoben werden müssen; worauf dann die Trümmer der zer- borstenen Blasen mitgerissen werden und im heftigsten Glühen als vulcanische Bomben in die Lüfte fliegen. Der aufstei- gende Dampf hat aber im Innern des Berges selbst die Lava in die Höhe gerissen, stoßweise steigt diese auf,und zerreißt den
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