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1. Bilder aus der Länder- und Völkerkunde, wie auch aus der Physik der Erde - S. 43

1858 - Osnabrück : Rackhorst
43 Gelb bis ins Weiße so sehr, daß L. v. Buch am Vesuv allein 18 verschiedene Arten derselben Nachweisen konnte. Sie ist übri- gens nicht ein nothwendiges Erzeugniß eines jeden vulcanischen Ausbruches, denn eine große Menge von Vulcanen hat nie Lava ausgeworfen. Wird die Lava aus dem Innern der Erde in die Höhe geschoben, so muß sie offenbar wegen der unge- heuren Säule, die sie von dem Fuße des Berges bis an seinen Gipfel bildet, einen enormen Druck auf die Wände des Ka- mines, in dem sie sich bewegt, ausüben. Nur niedrige Vulcane, wie z. B. der Vesuv, sind im Stande, diesen wegen der gerin- geren Höhe schwächeren Druck auszuhalten; die höheren vermö- gen dieses meist nicht. Wenn sie frei stehen, bersten sie und die Lava fließt aus der seitlichen Oeffnung heraus. An den Seiten des Aetna bildet sich fast bei jedem Ausbruche ein neuer Kanal und solcher Nebenkrater stehen nun schon eine große Anzahl um den Berg herum. Der Pic von Teneriffa hat feit Jahrhunderten keine Lava mehr durch den obern Krater ausgeworfen, dagegen haben sich an seinen Seiten 3 kleinere Kegel gebildet. Die Vul- cane von Südamerika wurzeln bis zu einer großen Höhe in dem Gebirgsstocke der Anden : ein Ausbrechen der Lava ist daher hier nicht möglich, und weil der Vulcanismus denn doch nicht mächtig genug ist, die Lava bis zu dem meist über 17,000 Fuß hohen Gipfel zu treiben, begnügt er sich mit von bedeutenden Erschütterungen begleiteten Auswürfen von Steinen und Asche. Doch erhebt sich die Lava mitunter zu bedeutenden Höhen. Er- mann hat am Vulcan Klutscheff in Kamtschatka einen aus dessen 14,500 Fuß über der Meeresfläche gelegenem Krater her- vorgekommenen Lavastrom gesehen; A. v. Humboldt sah alte Lava am Antisana, der eine Höhe von 17,958 Fuß besitzt. Die Masse der Lava, welche bei einem Ausbruche zu Tage gefördert werden kann, ist sehr bedeutend. Der größte Strom des Vesuv hatte nach Berghaus eine Länge von 47,500 Fuß, die des Aetna sind noch bedeutender; als der größte bekannte Strom aber wird derjenige angegeben, der sich 1783 aus dem Hekla ergoß und einen Flächenraum von 60 Quadratmeilen im Mittel 600 Fuß hoch bedeckte. Parrot schätzte die Masse dieses ungeheuren Stromes zu 86,640 Millionen Cubiktoisen, was 361mal die Masse des Vesuv, 6mal die des Montblanc, 2,^ mal die des Chimborazo ausmacht. Der Flüssigkeitszustand der Lava ist bei den einzelnen Aus- brüchen verschieden, und wechselt des Erkaltens wegen mit der Entfernung vom Ausgangspunkte. Bisweilen fließt sie fast wie
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