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1. Bilder aus der Länder- und Völkerkunde, wie auch aus der Physik der Erde - S. 106

1858 - Osnabrück : Rackhorst
106 um zu sammeln, was sie an galvanischer Kraft verschwendet ha- den. Schwächer und schwächer erschüttern nun allmählich ihre Schläge. Vom Geräusch der stampfenden Pferde erschreckt, nahen sie sich furchtsam dem Ufer, wo sie durch Harpunen verwundet und mit dürrem, nicht leitendem Holze auf die Steppe gezogen werden. Dies ist der wunderbare Kampf der Pferde und Fische. Was unsichtbar die lebendige Waffe dieser Wasserbewohner ist, was durch die Berührung feuchter und ungleichartiger Theile er- weckt in allen Organen der Thiere und Pflanzen umtreibt, was die weite Himmelsdecke donnernd entflammt, was Eisen an Ei- sen bindet und den stillen wiederkehrenden Gang der leitenden Nadel lenkt, alles, wie die Farbe des getheilten Lichtstrahls, fließt aus einer Quelle, alles fließt in eine ewige, allverbreitete Kraft zusammen. Ich könnte hier den gewagten Versuch eines Naturgemäldes der Steppe schließen. Aber wie auf dem Ocean die Phantasie sich gern mit den Bildern ferner Küsten beschäftigt, so werfen auch wir, ehe die große Ebene uns entschwindet, vorher einen flüchtigen Blick auf die Erdstriche, welche die Steppe begrenzen. Afrikas nördliche Wüste scheidet die beiden Menschenarten, welche ursprünglich demselben Welttheil angehören, und deren unausgeglichener Zwist so alt als die Mythe von Osiris und Typhon erscheint. Nördlich vom Atlas wohnen schlicht- und lang- haarige Völkerstämme von gelber Farbe und kaukasischer Gesichts- bildung. Dagegen leben südlich vom Senegal gegen Sudan hin Negerhorden, die auf mannigfaltigen Stufen der Civilisation ge- funden werden. In Mittelasien ist durch die mongolische Steppe, sibirische Barbarei von der uralten Menschenbildung auf der Halbinsel von Hindostan getrennt. Auch die südamerikanischen Ebenen begrenzen das-Gebiet europäischer Halbcultur. Nördlich zwischen der Gebirgskette von Venezuela und dem antillischen Meere liegen gewerbsame Städte, reinliche Dörfer und sorgsam gebaute Fluren an einander ge- drängt. Selbst Kunstsinn, wissenschaftlicke Bildung und die edle Liebe zur Bürgerfreiheit sind längst darin erwacht. Gegen Süden umgibt die Steppe eine schaudervolle Wild- niß. Tausendjährige Wälder, ein undurchdringliches Dickicht, er- füllen den feuchten Erdstrich zwischen dem Orinoco und dem Amazonenstrome. Mächtige, bleifarbige Granitmassen verengen das Bett der schäumenden Flüsse. Berg und Thal hallen wieder von
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