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1. Bilder aus der Länder- und Völkerkunde, wie auch aus der Physik der Erde - S. 127

1858 - Osnabrück : Rackhorst
127 von Osten nach Westen und fällt fast ganz mit dem erwähnten, quer durch ganz Deutschland ziehenden, aus verschiedenen Ge- birgen zusammengesetzten Gebirgsdamm zusammen. Es ist merk- würdig und doch bezeichnend, daß dieser eine so mächtige Mark- scheide bildende Bergwall keinen gemeinsamen volksthümlichen Namen hat, was von der gerade hier am auffallendsten hervor- tretenden Zerstückelung und Zerbröckelung in staatlicher Hinsicht und im Volksleben herrührt. Die neuesten Geographen nennen diesen Berggürtel nach dem Vorgänge Riehls u. a. den Haupt- kamm der deutschen Mittelgebirge, den mitteldeutschen Gebirgskamm oder den Mittlern Hauptkamm. Die viel- fachen Beziehungen zum Tieflande, welche die nördlich vom deut- schen Mittelgebirge liegenden Berg- und Hügelländer darbieten, hören auf dem scheidenden Hauptkamm gänzlich auf, und es entwickeln sich südlich und nördlich von ihm die unverkennbarsten Verschiedenheiten in Bezug auf Bodenbildung, Gewässer, Klima und viele andere Verhältnisse, welche davon abhängig sind. Südlich von ihm steigt der Boden fortwährend. Massenhafte Hochflächen, wie in Bayern, massenhafte Gebirgsbecken, wie in Böhmen, bilden den Uebergang zu den Alpen. Das eigentliche Hoch- oder Oberdeutschland breitet sich vor uns aus, ein Ge- birgs-, Kessel- und Hochflächenland, ein fast einziges, zusammen- hängendes Hochland, dessen Bodenoberfläche selten in größern Massen, vielmehr nur ausnahmsweise in tiefen Einschnitten oder einzelnen Flußthälern unter 800 Fuß über dem Meeresspiegel herabstnkt, z. V. im Rheinthal von Basel abwärts, im Donau- thale von Passau gegen Wien hin, im Thal der untern March u. s. w. Die Oberfläche Süddeutschlands bietet dabei eine große Abwechselung dar. Es wird von vielen Gebirgszügen der ver- schiedensten Ausdehnung, Höhe und Richtung durchzogen und aus mehreren großen Länder-Becken und Kesseln, sowie aus Hochebenen zusammengesetzt, die man in solcher Großartigkeit nördlich vom Mittlern Huuptkamm vergeblich sucht. Man findet hier alle rücksichtlich der Erhebungen der Erde nur denkbaren Formen, von den steilsten, theils kahlen, theils ewig beschneiten Felsgipfeln, in deren Form die gerade Linie vorherrscht, bis zu den sanftesten, abgerundeten, schön bewachsenen Hügeln, wo durch größere Kugelabschnitte, zum Theil sogar durch kleine Hochflächen, die Kronen gebildet werden. Das höchste Gebirge zeigt die tief- sten Thäler und dunkelsten Schluchten, erstarrte, alles Lebens und zu Zeiten sogar des Lichts beraubte Gegenden. Gewässer sieht man in diesem südlichen Theil auf alle Weise sich bilden,
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