1858 -
Osnabrück
: Rackhorst
- Hrsg.: Lansing, Franz, ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten, Gymnasium
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Völkerkunde?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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alters den in Süd- oder Oberdeutschland ausgebreüeten schwä-
bischen Stüdtebund und jenseits des Bergwalles den nord- oder
niederdeutschen Hansabund. Bemerkenswerth in Bezug auf diese
Trennungslinie ist ferner, daß die niederdeutsche Mundart haupt-
sächlich im Norden, die oberdeutsche aber im Süden derselben
sich findet. Zu ähnlichen Ergebnissen führt eine Betrachtung
über die Ausbreitung des sächsischen und andererseits des schwä-
bischen Rechts, sowie über die Lage und Ausdehnung der groß-
ßen Kirchenprovinzen und geistlichen Gebiete Deutschlands im
Mittelalter. Auch rücksichtlich der politischen Vertheilung Deutsch-
lands in der Gegenwart findet bei aller Zersplitterung desselben
doch in der Abgrenzung der süd- und norddeutschen Staaten
eine auffallende Übereinstimmung mit der mehrfach erwähnten
natürlichen Trennungslinie statt. Die Ausnahmen von der Regel
sind verhältnißmäßig unbedeutend. — Zu Nord- oder Nreder-
deutschland, welches die Gestalt eines gleichschenkligen Dreiecks
hat, rechnet man gewöhnlich Preußen, mit Ausnahme der west-
lichen Theile und der hohenzollernschen Fürstenthümer, Holstein-
Lauenburg, Hannover, Braunschweig, Oldenburg, die lippeschen
Fürstenthümer und die drei freien Städte Hamburg, Lübeck und
Bremen; zu Mitteldeutschland: Luxemburg, Limburg, Nassau,
Großherzogthum Hessen, Kurhessen, Königreich Sachsen, die säch-
sischen Herzogthümer, Anhalt, Schwarzburg, Reuß, Waldeck, die
freie Stadt Frankfurt a. M., die preußische Rheinprovinz und
Westfalen, auch Böhmen, wenigstens theilweise; zu Süd- oder
Oberdeutschland: Oesterreich, Bayern, Württemberg, die jetzt
zu Preußen gehörigen hohenzollernschen Fürstenthümer, Baden
und Liechtenstein.
Nach diesen allgemeinen Vorbemerkungen wenden wir uns
zur genauem Darstellung der einzelnen größern Oberflächenab-
schnitte, in welche Deutschlands Boden sich theilt. Wir gehen da-
bei von Süden nach Norden, indem wir, von den Alpen be-
ginnend, der Absenkung Deutschlands von diesen Hochgebirgen
nach Norden bis zu den Gestaden der Ost- und Nordsee folgen.
Nach Steinhard.