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1. Bilder aus der Länder- und Völkerkunde, wie auch aus der Physik der Erde - S. 131

1858 - Osnabrück : Rackhorst
131 2. Das deutsche Hochgetürgsland oder die deutschen Alpen. Unabsehbar ergießt sich vor meinen Blicken die Ferne, Und ein blaues Gebirg endigt rm Duste die Welt- Endlos unter mir seh' ich den Aether, über mir endlos, Blicke mit Schwindeln hinauf, blicke mit Schaudern hinab. Schiller. Das Alpengebirge ist „die silberne Krone des Welttheils" Europa, dessen Erhebnngscbarakter darin am stärksten und schärf- sten sich ausgeprägt hat. Wenn man von dem Dome zu Mailand oder von St. Marcus zu Venedig bei günstiger Beleuchtung nordwärts schaut, oder wenn man aus der lombardischen Ebene nach Norden geht, so richtet man seine überraschten Blicke voll Erstaunen auf eine Riesenmauer, welche den ebenen, fast end- losen Horizont im Norden begrenzt. Hoch empor über die Wol- ken, welche das dunkelblaue Fußgestell umschwimmen, ragt ein seltsam gezacktes starres Gemäuer, das bald gelblich, bald rosen- roth umschleiert und von Riesenkuppein überbaut ist, deren Silberglanz zauberhaft in die warme, mit Gärten bedeckte Fläche hereinleuchtet. Es sind die weißen oder Schnee-Gebirge, die Alpen (von alb) alp, celtisch weiß). Dieser Name des Ge- birges ist schon über zwei Jahrtausende alt, und seine Bedeutung tritt noch heute in der Benennung des erhabensten Bergriesen der Alpen, des Montblanc (d. i. weißer Berg», so wie der höchsten Bergkette Palästinas (Libanon) und des größten Erhe- bungspunktes der Erde (Dhawalagiri), hervor *). Wie mächtige Gebirge überhaupt, weil »sie das Größte sind, was es für die sinnliche Anschauung gibt, die Aufmerksamkeit in hohem Grade fesseln, so üben auch die Alpen als die höchsten Gebirge unseres Welttheils von jeher jene magische Anziehungskraft aus, welche die Völker fast aller Länder zu diesen Gottesaltären treibt, um bewußt oder unbewußt die Macht des Schöpfers zu verehren." »Je näher man," sagt der schweizerische Geschichtschreiber Jo- *) lieber die höchsten Berghöhen in Asien und Amerika vergl. weiter unten „Peru und die Guanoinseln." Um die Ehre, der König der deutschen Berge zu sein, streiten sich der Ortler aber Ortles- spitz in Tyrol und der höchste Gipfel der nvrischen Alpen, der an der Grenze von Tyrol, Kärnthen und Salzburg sich erhebende Groß- glockner, dessen Besitz zwischen Tyrol und Kärnthen streitig ist. Beide Bergriesen sind ungefähr 12,000 Fuß doch, nach den neuesten Messungen durch die Brüder Schlagintweät ist jedoch der Großglockner etwas höher, nämlich 12,213 Fuß, und wäre demnach der höchste Berg Deutschlands. 9
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