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1. Bilder aus der Länder- und Völkerkunde, wie auch aus der Physik der Erde - S. 232

1858 - Osnabrück : Rackhorst
232 19. Das Herzogi hum Nassau und feine wichtigsten Producic. Ein herrlicher Fleck deutscher Erde ist das Herzogthum Nas- sau, meist gebirgig, vom Rhein und Main bespült, von der Lahn fast in seiner Mitte durchflossen, nur rauh auf dem Wester- walde und auf einigen Hochstrichen des Taunus, der fast ganz zu Nassau gehört. Das Land ist reich an malerischen Gegenden: welcher Rheinreisende erinnert sich nicht mit Entzücken des Nie- derwaldes zwischen Asmannshausen und Rüdesheim, des Nero- berges und der Platte bei Wiesbaden und so vieler andern herrlichen Punkte? Aber auch mit solchen Naturgaben, die mehr- unmittelbaren Gewinn bringen, ist das nur 83 (^Meilen große Land reich gesegnet. Es hat ausgedehnte Waldungen, fruchtbares Ackerland, besonders in den milden, durch ihre Gebirge gegen den Nordwind geschützten Thälern des Rheins und der Lahn, treffliches Wiesen- und Weideland und vor allem herrliche Wein- berge. Hier im alten Rheingau, welcher sich am rechten Rhein- ufer von Niederwalluf (ziemlich in gerader Linie mit Wiesbaden und Frankfurt gelegen) bis Lorchhausen, Bacharach gegenüber, hinzog, ist die Heimat der edelsten Rheinweine, des Erbacher, Markobrunner (bei Hattenheim), des kostbaren Johannisberger, des Geisenheimer, des Rüdesheimer, wovon die edelste Sorte, der Rüdesheimer Berg, an dem Terassen-Abhange des Nieder- waldes wächst, endlich des mit dem Burgunder wetteifernden Asmannshäuser. Der Name Rheinwein kommt zwar allen an den Ufern des Rheins, vom Bodensee bis in die Gegend von Bonn, erzeugten Weinen zu, man legt ihn aber vorzugsweise den Gewächsen des sogenannten Rheingaues und des linken Ufers von Worms bis Bingen bei. Die übrigen am Rhein ge- bauten Sorten benennt man nach den einzelnen Gegenden, wie: Seeweine (vom Bodensee), Markgräfler (ein Wein aus dem ba- dischen Oberlande, vorzüglich aus der Gegend von Badenweiler), Elsässer, Hardtweine d. i. Pfälzerweine, z. B. Deidesheimer, För- ster (Traminer), ferner Naheweine, Ahrbleicher u. s. w. Die gün- stigste Lage für den Weinbau hat das Thalgelände des Rhein- gaues, das sich auf dem rechten Ufer in einer Länge von etwa 4 Meilen im Herzogthum Nassau hinzieht, und dessen Abhang fast genau gegen Mittag liegt, so daß es vor den Nord- und Ostwinden durch das Taunusgebirge und die davon auslaufen- den Höhenzüge geschützt ist. Hier wachsen die edelsten Weine Deutschlands und in gewisser Beziehung der ganzen Welt; denn sie zeichnen sich aus durch höchst angenehmen, würzigen und
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