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1. Bilder aus der Länder- und Völkerkunde, wie auch aus der Physik der Erde - S. 248

1858 - Osnabrück : Rackhorst
248 der Einkehr König Ernst Augusts in seine deutschen Paläste, zu Ende Iunius 1637, für sie wie für das ganze Land eine neue Epoche ein. Dieses Selbständigwerden der alten Welfenländer und das Walten des eignen Fürsten im eignen Lande war ein bedeutsamer Wendepunkt. Der greise König Ernst August, der seine Aufgabe mit großer Energie ergriff, schaute wieder wie Heinrich der Löwe zur See hinaus. Er traf alle Einleitungen, die alte Tradition zu beseitigen, daß Hannover nur ein Ackerbau- staat sei, daß drei Häfen zu viel seien für das kleine Land. Man würde die Wirkungen zeitiger und nachdrücklicher verspürt haben, wenn die schon 1842 aufgenommenen Unterhandlungen wegen Anschlusses an den deutschen Zollverein nicht erst 1851 zum Ziele geführt hätten. Jetzt blieben die schönsten Resultate dem Nachfolger, König Georg V., Vorbehalten. Vor allem nahm Emden Ernst Augusts Aufmerksamkeit in Anspruch, dessen Verkehr sich um das Jahr 1837 durchschnittlich auf 310 Seeschiffe belief, wozu noch die nicht unbedeutende Rhederei Leers zu rechnen ist, dessen Emstiefe sich für kleinere Seeschiffe noch eignet, so wie auch noch Papenburg mit bedeu- tendem Schiffbau und Rhederei. Alsbald kam der mit Preußen 1816 abgeschlossene Vertrag zur Ausführung und die Ems wurde bis Greven hinauf schiffbar. Jetzt 1843 erhielt Emden die erste Chaussee, welche ihm den Landtransport auf Oldenburg, Delmen- horst und Syke ermöglichte. Dann begannen die Hafenbauten von Harburg und Emden ziemlich gleichzeitig (1844 und 1845). Nachdem ein großer Theil des seichten Dollart eingedeicht und dadurch der Delft, das eigentliche Fahrwasser Emdens, in der Zeit von 1845 — 1850 gerichtet worden, fanden fortan Seeschiffe von 1000 bis 1200 Tonnen im dortigen Außenhafen genügende Tiefe, und Schiffe von 500 bis 600 Tonnen fahren im innern Hafen bis an die Pack- und Lagerhäuser der Kaufleute heran. Emden besaß 1845 66 Seeschiffe von 75—200 Tonnen und 44 Seeschiffe zu 250 bis 600 Tonnen, während ganz Ostsriesland — wohl mit Ein- schluß von Papenburg — um diese Zeit die ansehnliche Zahl von 550 Seeschiffen mit 36 —40,000 Tonnen Tragfähigkeit auf- zuweisen hatte. — Bei der Beschränktheit des inländischen Han- delsgebietes fanden jedoch die Handelskräfte von Emden und Leer nicht hinreichende Beschäftigung. Der Verbrauch war nicht bedeutend genug, um außereuropäische Waren in großen Ladun- gen direct zu beziehen. Sie sahen sich genöthigt, diese vom frem- den Zwischenhandel in London, Amsterdam, Hamburg und Bre-
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