Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Bilder aus der Länder- und Völkerkunde, wie auch aus der Physik der Erde - S. 255

1858 - Osnabrück : Rackhorst
255 23. Schleswig-Holstein und seine Bewohner. Es ist ein gesegnetes Land, das Herzogthum Schleswig und Holstein. Da breitet sich im Süden das Paradies von Hol- stein und dort, nur durch den Eiderkanal geschieden, das nicht minder paradiesische Ostschleswig aus. Hier schlängelt sich durch ein Thal, so lieblich, wie kein anderes im Norden der Elbe, die Schwentine der Kieler Föhrde zu, und hier ist sie selbst, diese Königin aller Buchten der Ostsee, geräumig, sicher vor Stürmen, tief, wie das Meer draußen, weit genug, um allen Flotten der Welt auf einmal zum Hafen zu dienen, zugleich aber berühmt durch die Anmuth ihrer Ufer. Ueberfliegen wir den Eiderkanal und lassen uns auf einer der steilen Kuppen nieder, die sich unweit davon über das wel- lenförmige Tiefland erheben, so breitet sich vor uns der größte Theil Südschleswigs mit seinen stattlichen Dörfern, seinen zahl- reichen Edelhöfen und seiner vielgezackten Küste aus. Da streckt sich mit seinen Gehölzen zwischen der Kieler- und Eckernförder Bai der dänische Wohld, dort das grüne weidenreiche Schwan- sen, da am nördlichen Horizont das herrliche Angeln hin, das sie das Gosen der Geistlichen nennen. Auf der Düppeler Schanze stehend erblicken wir unter anderem die prächtige Föhrde von Flensburg mit ihren Vorgebirgen und die Insel Alsen, die an heitern Morgen wie ein Smaragd in Silber gefaßt aus der glitzernden Salzflut emportaucht. Auch der äußerste Norden des Herzogthums ist nicht ohne Schönheiten. Dort ist Apenrade mit seinen Werften, da die Skammlingsbank, der höchste Berg des Landes, im Osten der kleine Belt und das Gestade Fühnens. So ist das östliche Drittheil des Herzogthums. Welch ein Unterschied ist aber zwischen diesem Arkadien und der Dürre und Trostlosigkeit des Mittelrückens der Halbinsel, der an den mei- sten Stellen zwar angebaut ist, immer aber noch große Einöden hat, die an einigen Punkten bis tief in jenes üppige Garten- land hinein und bis hart an das Meer reichen. Oft ist der Uebergang von diesem in jene plötzlich, öfters allmählich. Statt der stolzen Buchen zeigt sich bescheidenes Buschwerk von Eichen und Birken, die Hecken werden dürftiger, die Weizenfelder hören auf und machen dem Roggen und dem Heidekorn Platz. Die Wege führen durch röthlichen Sand, das Aeußere der Dörfer wird ärmlicher. Noch weiter nach Westen verliert sich die Strauch- einfriedigung völlig und nur nackte Erdwälle und Gräben, an denen bereits Heidekraut und Sandweiden auftreten, bleiben
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer