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1. Bilder aus der Länder- und Völkerkunde, wie auch aus der Physik der Erde - S. 328

1858 - Osnabrück : Rackhorst
328 nische Hochland die Terrassen, rings um die Terrassen dehnen sich die Tiefländer, eingefaßt von den Küsten des Meeres. Es ist dieß eine concentrische Folge von Hochland, Terrasse, Tiefland und Küste, von den Flüssen strahlenförmig durchschnitten. Wie eintönig ist dagegen der Terrassenbau z. B. der skandinavischen Halbinsel, deren Terrassenstufen ganz in geraden Linien sich erstrecken. Die Flüsse, dort zu drei verschiedener Küstenrichtung ungehörigen Stromgebieten entwickelt und geeint, durchbrechen hier sämmtlich in isolierten Parallelläufen und in Verticalrichtung die Bergstu- fen; das Flachland, dort in drei Stromtiefländer von verschiede- ner Größe und Richtung gegliedert, ist hier der schmale Küsten- rand eines Meerbusens, der ihm ebenfalls parallel läuft; Skan- dinavien ist durch seine Flüsse gleichsam zerhackt, Frankreich bildet das Ganze eines Halbkreises, in welchem die Flußradien die Küstenperipherie und das hochliegende Centrum zur Einheit zu- sammenschließen. Frankreich hat vor der griechischen und italischen Halbinsel die oceanische Seite, vor Hispanien die Tiefländer voraus. In Frankreich halten sich Hochland, Terrassen und Tiefland mehr und mehr das Gleichgewicht, ein Berhältniß, welches sich in Deutsch- land noch vortheilhafter stellt. Jene drei Stromgebiete also der Seine, Loire und Garonne, vereinigt nicht allein durch das ge- meinschaftliche Quellgebiet des Sevennensystems, sondern auch durch ein zusammenhängendes, von den Westpyrenäen bis an den Rhein reichendes Tiefland, bilden ein Naturganzes, reich zu- gleich an innern Unterschieden. Diesem räumlichen Zusammenhang entsprechend sehen wir auch die französische Geschichte aus aller anfänglichen Trennung eine entschiedene Einheit anstreben, fast bis zur Ausartung; denn darauf kommt die heutige Centralisa- tionssucht füglich hinaus. Die Gebiete der Seine, Loire und Ga- ronne bilden das oceanische Frankreich; das Rhonegebiet ist als die mediterrane Region ein von dem übrigen Frankreich ge- trenntes Glied. Bodenform wie die Richtung der Stromläufe Frankreichs gewähren die größte Leichtigkeit der Kanalverbindung wie die keines andern großen Landes. Schon Strabon sagt des- halb : „Es haben aber die Flüsse einen so geschickten Lauf, daß die Waren leicht aus einem Meere in das andere gebracht wer- den können, so daß man sie nur kleine Strecken zu Lande wei- ter zu schaffen braucht; die längste Strecke des Weges werden sie auf Flüssen hin- und hergeführt." In gleicher Weise ist das französische Bergland, welches im allgemeinen die Landcommuni- cation überall begünstigt, nach verschiedenen Richtungen hin von
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