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1. Bilder aus der Länder- und Völkerkunde, wie auch aus der Physik der Erde - S. 361

1858 - Osnabrück : Rackhorst
361 die Annehmlichkeit darbieten, ihr Haus allein zu bewohnen, was besonders die Engländer lieben nach ihrem Grundsatz: „Mein Haus ist meine Festung" (my house is my fortress). Uebrigens besitzen viele Familien, namentlich Engländer, in Nizza ihre eig- nen Landhäuser, die sie während der Wintersaison beziehen, und es scheint, daß diese Sitte zunehmen werde. Ein Umstand ist hierbei nicht unerwähnt zu lassen, nämlich die allgemeine Klage aller Nordländer, die den Winter im Süden zubringen, daß sie in den Zimmern die gewohnte wohlthuende Wärme vermissen. Ein bekanntes Sprichwort der Nordländer sagt, nirgends sei der Winter angenehmer, als in Rußland und nirgends unangenehmer, als in Italien. Auch in Nizza empfindet man gar sehr die Kälte in den Wohnungen; denn auch hier sind die großen hohen Fenster, die steinernen Fußböden und die mangelhafte Heizung durch Kamine Ursachen dieser schwer zu überwindenden Unbehaglichkeit. Da der Südländer aber gewohnt ist, größtentheils außerhalb des Hauses zu leben (wie dies der Engländer ja schon vom Franzosen sagt: the French are an out-of-doors-people), und es hier vielmehr darauf ankommt, die Hitze abzuhalten und die Zimmer kühl zu machen, als während der wenigen Wintermonate ein nach nord- ländischen Begriffen geheiztes Zimmer zu haben: so muß man suchen, sich in dieser Hinsicht zu acclimatisieren, was so gar schwer nicht sein kann, da draußen am Tage das Thermometer selten unter -s- 5 Grad sinkt, vielmehr gewöhnlich zwischen 8 bis 10 Grad über 0 bleibt. Wenn auch die Heizung durch Kamine — denn Defen findet man in Italien, wie auch in Frankreich und England, selten — nicht die gewohnte gleichmäßige Wärme gibt: so hat doch ein solches aus pommes de pin (einer Art großer Kien- äpfel) und Olivenholz bestehendes Kaminfeuer etwas sehr poetisches und belebendes. — An Aerzten und Apotheken ist natürlich in Nizza, wo so viele Kranke sich aufhalten, kein Mangel. Außer 25 Docteurs en médieine et en chirurgie, 6 Docteurs en chirurgie et 12 Chirurgiens gibt es noch viele fremde Aerzte, die entweder jähr- lich zur Saison hierher kommen, oder von größern Familien mitge- bracht werden. Namentlich unter den fremden Aerzten gibt es mehrere sehr ausgezeichnete und gesuchte Homöopathen, unter den 13 Apotheken auch einige homöopathische. Auch eine neuerrich- tete Kaltwasser-Heilanstalt (établissement hydroiatrique) gibt es. Obwohl man hier auch sehr gute Molken bekommt (denn man kann beinahe den ganzen Winter frisches Gras zur Fütterung
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