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1. Bilder aus der Länder- und Völkerkunde, wie auch aus der Physik der Erde - S. 454

1858 - Osnabrück : Rackhorst
454 früh gewonnenen Cultur geblieben sind, wie kein anderes auf der Erde. Nur ein einziger Gegensatz herrscht bei ihnen vor, der des Nordens und des Südens, des Tief- und des Hochlandes; die- ser bringt ihnen die größten Contraste im Klima und die poli- tischen Stürme, die jedesmal Millionen Menschen kosten. Wenn dieser Gegensatz zur Ruhe gebracht ist, wie seit der Mandschu- Dynastie, dann herrscht tiefer Frieden im Lande bis zu einer neuen Katastrophe, die sich immer wieder im Norden vorbereitet, wie daher auch alle Hauptstürme der Atmosphäre kommen. Nie ist, soweit unsere Kenntniß reicht, China von Süden oder Westen her in Unruhe gebracht worden. Nur vom Norden her ist China's Boden für Landheere einigermaßen zugänglich, von den andern Seiten gar nicht; seine leichte Wassercommunication hat es gemacht, daß dieser unge- heuren Länderstrecke alle Landcommunicationen sparsam zugetheilt sind, wenn sie auch nicht gänzlich fehlen. Die Nähe um Peking und ein paar Gebirgspässe zwischen Canton und Kiang-st, die beengten Passagen nach Tibet hin, und einige Kaiserstraßen aus- genommen, hat China wenige oder keine Landstraßen, keine Wirtshäuser. In sehr vielen Provinzen ist es für eine Armee unmöglich nur einzudringen, weil durchaus nur enge Fußpfade hindurchführen. Dies erfuhr einst eine holländische Gesandtschaft zu ihrer großen Beschwerde, als sie zu Lande nach Peking reisen mußte, weil die Flüsse mit Eisschollen gingen. So lange die Horden des trockenen, wasserarmen Hochasiens, die Mongolen, wie die Mandschu nur ihre Landheere, Reiter- schaaren hatten, konnten sie bei aller Tapferkeit von ihrer Seite und aller Feigheit von Seiten der Chinesen noch nicht zum völligen Besitze von China gelangen. Der oceanische Küstenstrich blieb in der Gewalt der ältern Beherrscher, ihrer Parteien oder deren Corsarenflotten, die bis Ende des Jahrhunderts sich darin erhielten und überall tief landeinwärts ihre feindlichen Einfälle machen konnten. Die Mongolen wie die Mandschu mußten es lernen Flotten zu bauen. So mußten die Sieger immer zu den Besiegten in die Lehre gehen. Es wurde politische Maxime des Hofes von Peking, den Contrast zwischen den Sitten der Hoch- länder und Tiefländer, der Continentalen und der Wassermänner, zu verwischen, die Sitten und Gebräuche der harten, unbiegsamen Nordländer mit denen des weichlichen Südvolkes zu verschmelzen und so sich diesen durch Vermischung des Blutes, der Lebens- weise, der Tracht, der Gesetze u. s. f. zu nähern. Sowie aber
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